Rezension

Abbruch aus Langweile.

Archipel - Inger-Maria Mahlke

Archipel
von Inger-Maria Mahlke

Bewertet mit 1 Sternen

Bei den Romanen des Deutschen Buchpreises werde ich zunehmend kritischer. Obwohl "Archipel" an und für sich nicht schlecht ist, habe ich es abgebrochen, weil mich die unzähligen!! unwichtigen Details, die die Autorin dem Leser zumutet und in alle Sätze stopft, zunehmend langweilten. Warum müssen Romane mit einem eigentlich guten Thema so geschrieben werden, dass man dabei einschläft? Für einen "Abbruch" gibt es eben nicht mehr als nur 1 Stern. Denn hätte die Autorin mich bei der Stange halten können, wären es mehr geworden. Also Autoren - gebt euch doch ein wenig Mühe, eure Leser auch zu erreichen. Was nützt ein Buchpreis, wenn euch keiner liest!

Sicher, die Autorin hat ein interessantes Sujet angeschlagen, leider schreibt sie so umständlich und enervierend langweilig, dass ich es weiter als bis S. 189 und den Rest querlesend nicht gebracht habe.

Die Sätze sind so überfrachtet mit Nichtigkeiten und das Ganze mit so viel Personal angesiedelt, dass es mich völlig kalt lässt, warum alles so ist, wie es ist und wie das Schicksal der Personen beschaffen sein mag. Sogar die Geschichte der Insel ist mir ganz schnupps.

Die akribische Beschreibung der Örtlichkeiten, Straße sowieso und Straße sowieso mag für diejenigen ersprießlich sein, die schon einmal auf der Insel waren, für mich war es nur ablenkend.

Fazit: Ein Autor darf alles, nur nicht langweilen.

Kategorie: Sieger des Deutschen Buchpreises 2018 !!!
Verlag: Rowohlt 2018

 

Ausnahmsweise einmal möchte ich aus Fairnessgründen und weil ich die Lektüre aufgab, noch auf eine wohlwollede Besprechung verweisen:

https://www.lovelybooks.de/autor/Inger--Maria-Mahlke-/Archipel-155317964...

 

Kommentare

sphere kommentierte am 27. Dezember 2018 um 09:15

Oh prima, dann habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich es auch abbreche heute :)

wandagreen kommentierte am 27. Dezember 2018 um 09:20

Hahaha, ja, ich habe mich auch bei einer anderen, sehr geschätzten Rezensentin erkundigt, die es auch abgebrochen hat. Schon viel früher als ich. //Ich bin sicher, die Autorin hätte das Buch auch interessanter und farbiger gestalten können, wenn sie nur gewollt hätte! Es ist so ... leblos!

sphere kommentierte am 27. Dezember 2018 um 18:13

Absolut leblos! Ich habe mich durch firis positive Rezi bewogen gefühlt, weiter zu lesen, doch es kommt einfach nichts rüber. Ende - jetzt probiere ich ein weiteres hoch gelobtes Buch (Spiegel: Buch des Jahres): Arno Geiger - Unter der Drachenwand

wandagreen kommentierte am 27. Dezember 2018 um 18:32

Das ist besser: versprochen. Ich hab mal rein gehört und es mir gekauft. Ob es allerdings momentan das Richtige für dich ist, wage ich zu bezweifeln. Nimm was, was heiter(er) ist oder wenigstens spannend. Kennst du "Golem und Dschin" von Helene Wacker? Das empfehle ich. Oder auch: Der amerikanische Architekt - das hat allerdings ein paar Längen. Von Amy Waldman.

Galladan kommentierte am 27. Dezember 2018 um 10:24

Ich habe schon öfter gedacht, dass Buchpreise der Trost für Autoren die am Leser vorbei schreiben sind. 

sphere kommentierte am 27. Dezember 2018 um 18:13

Das war der Tipp des Monats in der Stadtteilbibliothek...ich frage mich tatsächlich, ob das dort jemand gelesen hat :)

katzenminze kommentierte am 07. Januar 2019 um 18:58

Ha! Bei mir auch! Unter anderem. Wobei die Empfehlungen dort sonst eigentlich gut sind...