Rezension

Abenteuer im Mittelalter

Das Schicksal der Henkerin - Sabine Martin

Das Schicksal der Henkerin
von Sabine Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Melisande, die ehemalige Henkerin, erhält einen Brief ihres Bruders Rudger. Aber wie kann das sein? Sie sah ihn doch vor Jahren sterben. Voller Zweifel macht sich Melisande auf den Weg, um ihrem Bruder zu helfen, dieser sitzt im Kerker von Esslingen. Hat er die Tat begangen, die ihm vorgeworfen wird oder ist er unschuldig, wie er beteuert? Für die junge Frau und Mutter zählt in diesem Moment nur ihr Bruder. Die drohende Gefahr für sich und ihre Familie bemerkt sie nicht. Voller Hoffnung macht Melisande sich auf den Weg.

 

Bei dem historischen Roman „Das Schicksal der Henkerin“ handelt es sich um den dritten Band einer Reihe. Die Reihe spielt Mitte des 14. Jahrhunderts. Schauplatz sind die Städte Esslingen und Rottweil sowie die Umgebung. Dieser vorliegende Teil spielt im Jahre 1340 also gute 15 Jahre nach Band eins „Die Henkerin“. Melisande hat sich ein neues Leben aufgebaut, ist selbst Mutter geworden und glücklich verheiratet. Das Leben als Henkerin liegt hinter ihr, doch jetzt wartet ein neues Abenteuer auf die junge Frau und ihre Familie.

 

Es geht dann auch Schlag auf Schlag weiter. Während Melisande versucht, ihren Bruder zu retten, machen sich ihre Kinder auf den Weg, um ihre Mutter zu retten, und weil der Vater nicht weiß, was eigentlich los ist und seine Kinder plötzlich verschwunden sind, macht auch er sich auf die Suche nach den Kindern und der Mutter. Das klingt zunächst einmal nach einem ziemlichen Durcheinander und irgendwie ist es das dann auch.

 

In drei unterschiedlichen Handlungssträngen konnte ich nun verfolgen, wer wen gesucht und gefunden hat. Dabei hat es Sabine Martin geschickt verstanden, die Schauplätze immer dann zu wechseln, wenn es gerade spannend wurde. Viel Zeit zum Luft holen blieb einem beim Lesen jedenfalls nicht. Ich fand es schon fast zu viel an aufregenden Handlungsabläufen. Jeder Handlungsstrang für sich beinhaltet eine spannende Geschichte, die aber auch jeweils glaubwürdig aufgelöst wurde. Egal ob man den Lauf der Kinder verfolgt oder Wendel begleitet hat, es war nachvollziehbar, warum sie was getan haben, dies gilt natürlich auch für den Handlungsstrang von Melisande.

 

Auch merkt man beim Lesen eigentlich nicht, dass dies Teil einer Reihe ist. Die Autorin hat ausreichend Rückblenden eingebaut, sodass man die Vergangenheit von Melisande gut nachvollziehen konnte. Band 1 erschien bereits vor gut 8 Jahren, sodass die Rückblenden auch gleichzeitig das eigene Gedächtnis auffrischen, falls man die Vorgänger gelesen hat. Die Autorin hat das Einbinden der Rückblenden auch geschickt gelöst, aber ich verrate hier nicht, wie sie dies getan hat.

 

Der Erzählstil von Sabine Martin ist leicht und locker zu lesen, die Handlung legt ein rasantes Tempo vor und die Seiten fliegen nur so dahin. Es hat mir Spaß gemacht, hier zu lesen. Ich fühlte mich gut unterhalten.

 

Fazit:

 

„Das Schicksal der Henkerin“ ist ein spannender Abenteuerroman vor historischem Hintergrund. Es wird eine spannende Lebensgeschichte einer Familie aus dem 14. Jahrhundert erzählt. Melisande hat einige Hürden zu meistern und ihre Familie steht ihr da in nichts nach. Ich fühlte mich gut unterhalten und habe das Buch gern gelesen, auch wenn es mir fast schon etwas viel an aufregender Handlung war.