Rezension

Abenteuer in der Steinzeit

Doggerland -

Doggerland
von Daniel Bleckmann

Bewertet mit 4 Sternen

Steinzeit? Ist das nicht die Zeit ohne Internet? Für zwei Teenager wäre das die Hölle! Lex und Leya gelangen aber auf einer magischen Art und Weise in der Steinzeit und das wird zu einem Abenteuer für die Zwillinge.

Die Idee für das Buch finde ich sehr schön. Daniel Bleckmann hat auch einen schönen Schreibstil. Das Buch ist leicht verständlich geschrieben. Um die Reise in die Steinzeit etwas authentischer zu machen, hat der Autor sogar eine steinzeitliche Sprache erfunden. Zum Glück unterscheiden sich nur ein paar Wörter von diesen, die wir kennen. Um den Leser zu helfen, gibt es ein Glossar am Ende vom Buch, das ich wirklich ganz toll fand, als ich zum ersten Mal "komische" Wörter gelesen habe. Durch das steinzeitliche Vokabular wird man aber sofort in der Vergangenheit versetzt und alles fühlt sich echt an. 

Der Autor zeigt uns drei verschiedene Perspektiven: Lex, Leya und Alif (der Junge aus der Steinzeit). Jeder ist anders und es ist eine sehr gute Idee zu zeigen, wie alle drei mit dieser neuen Situation zurechtkommen. Für Lex und Leya ist es natürlich seltsam, sich in einer Zeit zu befinden, die sie so nicht kennen. Für Alif ist es seltsam, dass diese Fremdlinge plötzlich da sind. Es ist für alle eine Herausforderung, aber auch ein Abenteuer. Wie oft haben denn Teenager sonst die Chance, eine andere Welt kennenzulernen? 

Dieses Buch hat alles: Interessante Geschichte, tolle Charaktere, lustige Szenen aber auch einen Hauch Brutalität und Traurigkeit. Es gab ein paar Aspekte, die mir nicht so gut gefallen haben, weshalb ich "nur" vier und keine fünf Sterne geben kann. Um den Sprachunterschied deutlicher zu machen, liest man aus Lex und Leyas Sicht öfters Sätze in Umgangssprache und auch mit vielen englischen Begriffen. Das ist etwas, das mich immer stört, da die deutsche Sprache wirklich sehr reich ist und man ruhig auf Englisch verzichten kann. Das Ende hätte auch ein bisschen länger sein können. An sich war es gut gemacht, es hat mir aber etwas gefehlt. 

Fazit: "Doggerland" ist ein interessantes und spannendes Jugendbuch, das uns in eine andere Welt, vor vielen Jahren, entführt. Die Charaktere lernen viel und der Leser fiebert bis zum Ende mit. Ich kann es sehr empfehlen.