Rezension

Abenteuer und Liebe im Schnee von Alaska

Alaska Love - Weihnachten in Wild River -

Alaska Love - Weihnachten in Wild River
von Jennifer Snow

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Es ist leichter, Liebe zu finden, wenn man sie nicht hat, als sich von ihr zu lösen, wenn man sie hat." (François de La Rochefoucauld)
Damit hat Chirurgin Erica Sheraton gar nicht gerechnet, dass sie in den Zwangsurlaub geschickt wird. Was soll sie den nun mit ihren freien Tagen anfangen? Erica hat keine Freunde und kaum Hobbys, sie geht ganz in ihrer Arbeit und Forschung im Alaska General Hospital in Anchorage auf. Da fällt ihr nur ein, dass sie zum Skifahren zu ihrer besten Freundin Cassie nach Wild River reisen könnte. Dort trifft sie auf Reed Reynolds, Cassies Bruder, der sich in all den Jahren sichtlich verändert hat. Erica ist von ihm sofort angetan, doch bei Reed beißt sie mit ihrer snobistischen Art auf Granit. Erst als sie sich bei einem Einsatz des Search-and-Rescue-Teams näher kennen und lieben lernen, merkt Reed, das Erica auch eine ganz andere Seite hat. Doch wie soll so eine Beziehung eine Zukunft haben, wenn keiner etwas dafür aufgeben möchte?

Meine Meinung:
Bisher kenne ich die Autorin nur von der Maybe-Reihe, die mir nicht ganz so gefallen hat. Doch der Klappentext hat mich sofort angesprochen, besonders die Mischung von Abenteuer und Liebesroman macht mich neugierig. Endlich mal wieder eine andere Buchreihe, bei denen es nicht in erster Linie um Sportler geht. Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam, spannend, emotional, humorvoll und in verschiedene Handlungsstränge eingeteilt. Es geht um die Workaholikerin Erica, die durch ihren Beruf als Ärztin der Chirurgie total eingespannt ist. Zusammen mit ihrem Vater setzt sie ihre restliche Zeit für die Forschung von einem Immunsuppressivum ein. Beide gehen ganz in ihrer Arbeit auf und haben sonst wenig private Berührungspunkte. Kein Wunder, das Erica deshalb Schwierigkeiten hat, ihre Gefühle offen zu zeigen, doch der Urlaub bei Cassie wird alles verändern. Cassie und Reed kennt sie aus ihrer Schulzeit. Zwar waren sie und Cassie beste Freunde, doch der Kontakt ist inzwischen eingeschlafen. Dass sie in ihrem Urlaub auf Reed treffen würde, ahnt Erica da noch nicht. Den aus dem schmächtigen Jungen von damals ist inzwischen ein gut aussehender, durchtrainierter, sympathischer Mann geworden. Jedoch mit Ericas Art kann er immer noch wenig anfangen, auch wenn er von ihr optisch fasziniert ist. Reed, der in einer Bar arbeitet, lädt Erica ein, bei einem Einsatz des Search-and-Rescue-Teams mitzumachen. Als Leiter dieses Teams hat er für alles die Verantwortung, was Erica sehr imponiert. Der Auftakt der Alaska Love konnte mich recht schnell begeistern, den der Wechsel zwischen Liebe, Abenteuer und prickelnder Erotik ist der Autorin hier sehr gut gelungen. Ebenso hatten die Charaktere alle ihre Ecken und Kanten, was der Geschichte zudem guttat. Dabei gefiel mir die gefühlskalte, hartherzige Erica am Anfang noch nicht so besonders, doch im Laufe der Geschichte lernte ich sie immer besser kennen und schätzen. Reed dagegen fand ich sofort sympathisch, besonders seine kecke, freche Art gegenüber Erica und dann wieder das genaue Gegenteil haben mir gut gefallen. Toll fand ich ihn natürlich auch bei seinen Einsätzen als Leiter des Search-and-Rescue-Teams. Kein Wunder, das ich mit dem Rettungsteam mitfiebere und insbesondere mit Reed. Cassie ist ein wahrlich schräger Vogel, was ihre Wohnung, Kleidung und Vorlieben anbelangt, doch beruflich hat sie es weit gebracht. Ganz begreifen konnte ich allerdings nicht, wie die beiden sich damals in der Schule gefunden haben. Dazu kommt noch ihre eigenartige Hündin Diva, die gut zu ihr passt. Lediglich die vielen Wiederholungen um Ericas sexy Körper fand ich etwas zu viel des guten. Trotzdem freue ich mich auf weitere Folgen dieser Reihe und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.