Rezension

Abenteuer- und Liebesgeschichte

Liebe und Verderben - Kristin Hannah

Liebe und Verderben
von Kristin Hannah

Bewertet mit 4 Sternen

Meine anfängliche Vermutung, es sei geraume Zeit notwendig, um diesen immerhin 588 Seiten langen Roman durchzulesen, erwies sich als falsch. Einmal mit Lesen begonnen, mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zu interessant war die mehrjährige Episode im Leben der US-amerikanischen Familie Allbright, die sich nach rastlosem Umherziehen in den 1970er Jahren in der Wildnis von Alaska niederlässt, vor allem, damit der Vater sein psychisches Trauma aus dem Vietnam-Krieg überwindet, der ihn zu einem jähzornigen, gewalttätigen und unberechenbaren Mann gemacht hat. Nicht vorhersehbar war für sie allerdings der Umstand, dass die langen Winter seinen Zustand noch verschlechtern würden, so dass sich eine Katastrophe anbahnt mit schlimmen Folgen für die gesamte Familie.

Wie angedeutet, liest sich die Geschichte leicht. Naturverbundenen Lesern werden die Schilderungen des rauen Lebens in Alaska gefallen, die die Autorin besonders kundig darstellt, weil ihre eigene Familie sich dort ein Leben aufbaute. Interessant ist auch die Darstellung der Rolle der Frau in den 1970er Jahren, die ihrem Ehemann gegenüber ziemlich rechtlos war und Gewalttätigkeiten hinnahm. Der Liebesgeschichtenanteil erscheint mir leicht schwülstig, denn es ist doch eher lebensfremd, dass ein vierzehnjähriges Mädchen in einem gleichaltrigen Jungen den Mann fürs Leben findet und ihn auch nach Jahren der Trennung nie vergisst.

Aber trotzdem: Das Buch hat mich gut unterhalten.