Rezension

Abgebrochen

Lehrerkind - Bastian Bielendorfer

Lehrerkind
von Bastian Bielendorfer

“Lehrerkind: Lebenslänglich Pausenhof” gehörte zu den Büchern, die ich unbedingt lesen wollte. Als ich es dann als Schnäppchen erworben habe, musste es direkt gelesen werden, jedoch war ich bereits nach wenigen Seiten relativ enttäuscht. Es mag sein, dass es als Lehrerkind alles andere als leicht ist und man dadurch in der Schule ungewollt einen gewissen Status erhält und auch von den Eltern unter Druck gesetzt wird, dennoch finde ich es unglaublich schade, wie die einzelnen Erlebnisse dabei präsentiert werden.

Bastian Bielendorfer hat zwar an sich einen relativ netten Schreibstil, dennoch konnte er mich einfach nicht unterhalten, da seine einzelnen kleinen Geschichten oftmals viel zu überspitzt dargestellt wurden und die saloppe Sprache nicht immer meinen Geschmack treffen konnte, sodass ich eher genervt den Kopf geschüttelt habe, als wirklich zu schmunzeln oder gar zu lachen. Die Eltern werden oftmals unfassbar unsympathisch dargestellt und da frag ich mich, was das eigentlich soll. Will er für seine Situation Mitleid? Will er seine Eltern einfach in die Pfanne hauen? Oder möchte er einfach nur in die Medien? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass mir das Buch auf jeder Seite unangenehmer wurde.

Dies fängt bereits bei der Geburt an, denn dem Vater des Autors fällt nichts anderes ein, als dem Gynäkologen noch Jahre danach seine Abiturklausur vorzuwerfen, als seine Frau bei der Geburt zu unterstützen. Dies mag zwar vielleicht lustig sein, ich fand es nur recht herzlos und viel zu nüchtern geschrieben. Anscheinend will man, dass man seine Eltern hasst und das finde ich stellenweise alles andere als witzig, sondern eher eine Sauerei. Ja, nennt mich ruhig humorlos, aber ich konnte einfach nicht lachen.

Sehr, sehr schade, dass das Buch bei mir so schlecht ankommt, denn normalerweise fand ich den Autor bislang immer sehr angenehm und sympathisch. Vor allem bei “Wer wird Millionar” und einschlägigen Shows wie “Die Harald Schmidt Show” kam er sympathisch und humorvoll rüber, das Buch war dann jedoch weniger lustig. Schade, Potential ist gewiss da, allerdings war die Umsetzung alles andere als gelungen.

Ich wollte dem Buch wirklich eine faire Chance geben, aber leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Auf Seite 198 war für mich Schluss, mehr ging einfach nicht. Den Nachfolger “Lebenslänglich Klassenfahrt: Mehr vom Lehrerkind” werde ich daher auch nicht mehr lesen.