Rezension

Abgedreht- Die Welt braucht einen Klon-Messias

Jesa - Der letzte Tag - Glenn Kleier

Jesa - Der letzte Tag
von Glenn Kleier

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Jahrtausendwende steht bevor (1999-2000), die Welt befürchtet den Weltuntergang, die Apokalypse....

Und genau deshalb fliegt ein US-Fernseh-Kamerateam schon pünktlich zu Weihnachten nach Jerusalem. Am Heiligen Abend stürzt etwas Leuchtendes in der Wüste ab, direkt auf ein geheimes Forschungslabor. Alles wird direkt gefilmt. Zeugen werden befragt. ES GIBT EINE ÜBERLEBENDE!!! Es ist ein Klon der Tochter des vorsitzenden Forschers. An ihr wurden geheime Experimente durchgeführt. Als sie sich der Öffentlichkeit stellt, behauptet sie, sie sei der neue Messias!!! Und pünktlich an Silvester um 0.00 Uhr gibt es ein Erdbeben. Alles passiert wie es in der Offenbarung des Johannes` geschrieben steht. Jedes Wunder, jeder Auftritt des weiblichen Klon-Messias Jesa wird direkt vom Fernsehteam gefilmt, verändert und ausgestrahlt. Die Welt gerät in Aufruhr. Es bildet sich eine Pro-Jesa-Seite und eine Anti-Jesa-Seite. Soll Jesa wirklich der neue Messias sein, der Armaggedon heraufbeschwört? Hat sie einen geheimen Auftraggeber/Einflüsterer???

Dieses Buch mag mittlerweile einige Jahrzehnte alt sein, aber es klärt den Leser sehr gut darüber auf, wie Fake-News entstehen, wie die Medien unser Weltbild beeinflussen können, Kriege leiten können, etc. 

In Jesa finden wir eine Person, die uns aufzeigt, wie die Gouvernementalität der Institution Kirche, aber auch die anderer Religionen funktioniert. Sie zeigt, wie die Schriften von den Menschen aufgrund ihrere veralteten und metaphorischen Sprache von den Menschen immer wieder falsch interpretiert werden und wie sie sich selbst fehlleiten. Der interessante Aspekt in diesem Buch: Jesa gibt uns die Aufgabe, die verschiedenen Mächte unserer Welt, Politik, Kirche, Wissenschaft, moralisch und ethisch zu hinterfragen und neu auszurichten. Hier kann der Leser selbst philosophieren, ob denn alles richtig in der Welt funktioniert, wie man sie ändern könnte, etc.

Am Ende des Buches gibt es mehrere Überraschungen.

Leider macht es keinen Spaß das Buch zu lesen. Es ist extrem bruchstückhaftig, die Kapitel sind zwischen 1 1/2- 4 Seiten lang, am Ende auch mal länger, jedes Kapitel handelt von anderen Personengruppen, und einfach keine Person ist sympathisch. Jede Handlung wird nur kurz angerissen. In Jesa und ihre Philosophie können wir uns auch nicht hineinversetzen, da sie nie in die Tiefe geht. Komischerweise besucht sie ihre noch lebende Mutter nie und diese hat ebenfalls 0 Interesse daran, sie zu treffen. Man schwankt dauern hin und her, findet gerade wirklich die Apokalypse statt, ist Jesa wirklich der Messias oder ist das ganze doch nur ein raffiniertes Drehbuch, von TV und Staat geschrieben.

Das Thema an sich ist ganz interessant und regt einem zum Nachdenken an. Das war es dann aber auch fast schon.