Rezension

Abgekupfert, macht aber Hoffnung auf mehr

Obsidian 01. Schattendunkel - Jennifer L. Armentrout

Obsidian 01. Schattendunkel
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 2.5 Sternen

Obsidian ist, wie häufiger erwähnt, in der Geschichte sehr nahe an Biss zum Morgengrauen, entwickelt aber im letzten Drittel eigene Qualitäten.

Der Stil entspricht einem typischen Jugendbuch: Leicht und sehr schnell durchzulesen. Wäre es nicht so gewesen, hätte ich wohl nach den ersten paar Kapiteln abgebrochen. Denn etwa bis zur Hälfte des Buches erinnern enorm viele Szenen an Biss, nicht nur die Konstellation. Das macht den Roman natürlich auch sehr voraussehbar für alle, die diese Reihe bereits gelesen haben.

Auch die Charakterkonstellation ist irgendwie sehr klischeebehaftet. Natürlich ist der gutaussehende, geheimnisvolle Nachbarjunge erstmal extrem abweisend... Natürlich hat seine gutaussehende, reiche Clique etwas gegen das normale Mädchen, das plötzlich in ihr Leben prescht. Natürlich wird sie (unabsichtlich) doch näher an die Gruppe gebunden. Allein die Namen: Katy Swartz trifft auf Daemon Black...

Soviel zum Negativen.

Es gibt aber auch Aspekte, die ich positiv empfand. Zum Einen ist Katy, die Protagonistin, tatsächlich ein Charakter mit Tiefe. Sie hat Hobbys und alte Lasten auf ihrem Herzen. Schließlich ist sie zudem schlagfertig, aktiv und mutig. Für Mädchen aus diesem Genre nicht gewöhnlich. Zum Anderen wird die Geschichte im letzten Drittel richtig spannend. Plötzlich weiß man nicht mehr immer, was passieren wird (es bleiben aber genug Stellen, bei denen man sich doch an Biss erinnert fühlt oder die einfach so offensichtlich aufgebaut sind).

Fazit: Ein nettes Jugendbuch für zwischendurch, eine innovative Grundidee, aber in der Ausführung leider extrem vorhersehbar und abgekupfert. Das spannende Ende lässt jedoch hoffen, dass Band 2 sich noch weiter von der Biss-Reihe emanzipiert.