Rezension

Abgründig, wendungsreich und packend

Das Mona-Lisa-Virus
von Tibor Rode

Bewertet mit 4 Sternen

Das Mona Lisa Virus klang für mich unheimlich interessant , ich muss aber auch sagen, daß es mir einiges abverlangt hat.
Am Anfang hatte ich etwas Probleme hineinzufinden, dadurch das man gleichzeitig ziemlich viele Handlungsstränge erfährt.
Auch die Perspektivenwechsel haben mich zunächst in Verwirrung gestürzt.
Doch nach und nach bildete sich für mich ein Bild und ich konnte mich auf die Geschichte einlassen.
Wie gesagt es sind viele Handlungsstränge, wobei ziemlich schnell klar wird, das alles irgendwie miteinander zusammenhängt.
Die zentralen Personen sind hierbei die Wissenschaftlerin Helen, der FBI Agent Millner und natürlich der millionenschwerer Weisz.
Im großen und Ganzen spielt alles im hier und jetzt, jedoch in verschiedenen Städten, was ich doch sehr interessant fand.
Jedoch gibt es auch Abschnitte um 1500, diese Zeilen fand ich sehr interessant, sie waren aber auch sehr geheimnisvoll und natürlich wollte ich ergründen, was es damit auf sich hatte.
Nach und nach fanden auch die losen Ende immer mehr zusammen.
Es kristallisierte sich ein Bild heraus, das sowohl erschreckend als auch irgendwie megaimteressant war.
Denn blickt man hinter die Fassade, entdeckt man menschliche Abgründe die einem alles abverlangen.
Sehr brutal fand ich das ganze weniger, es geht viel mehr darum, was dahinter ist.
Schönheit, dafür steht sowohl die Mona Lisa als auch die Schönheitsköniginnen .
Will man alles Schöne vernichten?
Oder hat das Ganze einen völlig anderen Grund?
An der Seite von Agent Millner und auch Helen fängt man an zu ermitteln und gerät in einen ziemlichen Sog, der mich irgendwann das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ.
Dabei fand ich vor allem diese beiden Personen sehr gut ausgearbeitet. Sie wirken lebendig mit spürbaren Ecken und Kanten.
Ich konnte ihre Ängste und ihre Verbissenheit, aber auch ihre Verzweiflung förmlich spüren.
Sie sind mir sehr nahe gegangen mit ihren Hintergründen und genau das ist es auch, man lernt die Menschen kennen und setzt sich irgendwann mit ihnen auseinander.
Dadurch kommt man richtig gut in der Geschichte voran.
Jedoch gibt es viele Geheimnisse die mir Rätsel aufgegeben haben.
Aber was mir sehr gut gefallen hat, obwohl man wusste worauf es hinausläuft, gab es immer noch Dinge , die bis zum Schluss im Dunkeln lagen.
Es war mitunter ziemlich erschreckend für mich wozu Menschen imstande sind und was sie bereit sind zutun.
Der Autor webt hier sehr geschickt einige Wendungen ein, die mich doch entsetzt haben.
Aber die ganze Geschichte hat mich auch sehr fasziniert und ist mir nahe gegangen.
Der Abschluss hat mir sehr gut gefallen, hat mich aber auch kurz vor Schluss unsagbar berührt.
Insgesamt ist es ein sehr gut ausgearbeiteter Thriller, der sehr komlpex gehalten ist und viele Facetten hat.
Man blickt in menschliche Abgründe und erlebt Schicksale, die nahe gehen.
Es gab jedoch einige einzige Sache, die fand ich nicht allzu passend und hätte gern darauf verzichten können.
Sehr gut gelungen.

Hierbei erfahren wir zum größten Teil die Perspektiven von Millner und Helen, was ihnen mehr Raum und Tiefe schenkt.
Die Nebencharaktere sind gut gezeichnet und nehmen für sich ein.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind meist gut nachvollziehbar gestaltet.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Der Schreibstil des Autors ist fließend und stark einnehmend, aber auch mitreißend gehalten.
Das Cover und der Titel sind passend zum Buch gewählt.

Fazit:
Ein komplexer Thriller der mir vieles abverlangt hat, aber auch unheimlich facettenreich war.
Anfangs gibt es zwar einige Anlaufschwierigkeiten, aber sobald man drin ist, ist man der Story komplett verfallen.
Abgründig, wendungsreich und packend.
Eine klare Leseempfehlung.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten.