Rezension

Abschlussband der lesenswerten Tetralogie in schöner Neuauflage mit interessanten Boni

Athanor 4: Die letzte Schlacht -

Athanor 4: Die letzte Schlacht
von David Falk

Bewertet mit 5 Sternen

Nach der Zerstörung des Ewigen Lichts herrscht Verzweiflung unter den Elfen, und als weitere Untote nahen, beschließt deren Ältester, Peredin, die Heimat zu verlassen, denn es muss noch ein weiteres Ewiges Licht geben. Die Menschen um Athanor schließen sich an, Athanor selbst jedoch hat ein anderes Reiseziel …

Den Abschlussband der Reihe um den „letzten Menschen“ Athanor, hatte ich lange ersehnt, aber auch gefürchtet, bedeutet es eben auch den Abschied von einer sehr gelungenen Geschichte und geliebten Charakteren. Um es schon vorwegzunehmen: David Falk ist es gelungen, Athanors Geschichte mehr als zufriedenstellend zu Ende zu bringen, nicht jeder mag das Ende gutheißen, für mich ist es allerdings ein Ende, das nicht nur zur Geschichte, sondern auch zu Athanor passt, es macht das Ganze rund und lässt einen angemessenen Abschied zu.

Der Autor erzählt aus mehreren Perspektiven wie gewohnt bildhaft und spannend, das Kopfkino springt sofort an und lässt einen das Geschehen regelrecht miterleben. Dazubei tragen auch die sehr gut ausgearbeiteten Charaktere, die alle einzigartig sind. Es gibt keine Schwarz-Weiß-Zeichnung, nahezu jeder Charakter hat Stärken und Schwächen, gute und schlechte Seiten und hadert schon einmal mit sich und der Welt. Manche lassen sich schwer einschätzen, nicht nur von ihren Mitcharakteren, sondern auch vom Leser, und man kann nie vor Überraschungen sicher sein. Auch dass ein Charakter überlebt, ist nie sicher, und so muss man sich auch hier von dem einen oder anderen verabschieden – dafür taucht aber auch mancher auf, mit dem man nicht (mehr) gerechnet hätte.

Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick, bereits den ersten Band der Tetralogie, David Falks Debüt, las ich mit großem Genuss, und diese Liebe blieb bis zum Schluss erhalten. Dass der Vierteiler in dieser rundum gelungenen Neuauflage erschienen ist, ist mehr als verdient.

Natürlich ist auch dieser Band der Neuauflage des Atlantis-Verlags sehr schön ausgestattet, Timo Kümmel hat erneut die grafische Gestaltung übernommen, es gibt wieder ein Lesebändchen, und einen Anhang mit Personenregister, einem sehr lesenswerten Lexikon und, als besonderes Highlight, einem Gespräch zwischen Autor und Grafiker, beide spielen sich gegenseitig die Bälle zu, und man erfährt einiges über die beiden und ihre Arbeitsweisen.

Athanors Geschichte ist eine der besten Fantasygeschichten, die ich bisher gelesen habe, das hohe Niveau wird bis zum Ende gehalten, die Geschichte ist nie langweilig und es werden immer wieder Überraschungen geboten. So kann ich auch für den Abschlussband wieder volle Punktzahl geben und eine Leseempfehlung für die ganze Reihe.