Rezension

Abseits gewohnter Pfade

Schwarzer Jasmin - Manfred Rumpl

Schwarzer Jasmin
von Manfred Rumpl

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch war ungewohnt. Bezeichnet wird es als Thriller und dazu passt die Handlung auch, aber erzählt wird die Geschichte wie ein Roman.

Das Buch war ungewohnt. Bezeichnet wird es als Thriller und dazu passt die Handlung auch, aber erzählt wird die Geschichte wie ein Roman.

Typische Begleiter eines Thrillers, wie Herzklopfen, Nervenkitzel und Action, findet man hier kaum. Die Erzählung ist ruhig, empathisch, verliebt in sprachliche und gedankliche Spielereien. Nur ab und zu wird dieser leise, langsame Erzählstil mit einer plötzlichen Wendung überrascht. Damit zeigt mir das Buch ein in sich stimmiges Bild, das sich aber schwer mit üblichen Thriller- oder Romanstandards vergleichen lässt.

Was dabei überhaupt nicht zu der leisen und langsamen Erzählung passt - und mich auch stört, sind die Kapitelwechsel. Das Buch hat relativ kurze Kapitel und wechselt dabei immer Person, Zeit und Ort. Hier den Überblick zu behalten und nicht zu vergessen wem was gerade passiert, was zuvor bereits geschehen ist und was noch nicht, hat mich ziemlich angestrengt und dem Lesen etwas an Vergnügen geraubt.

Abgesehen davon hat mir das Buch gefallen. Es behandelt ein brisantes, aktuelles Thema und nimmt dabei ungewohnte, aber interessante Perspektiven ein. Auch die Personen sind keine Stereotypen und machen die Geschichte so zusätzlich spannend.

Alles in allem kann ich deshalb sagen das Buch bewegt sich abseits gewohnter Pfade – und macht das im Großen und Ganzen sehr gut.