Rezension

Absolut empfehlenswert

Die verlorenen Spuren - Kate Morton

Die verlorenen Spuren
von Kate Morton

Spannende Familiengeschichte mit überraschendem Ende

1961 beobachtet die junge Laurel von ihrem Baumhaus aus, wie ein fremder Mann auf ihr Grundstück kommt, als die Mutter, die gerade den kleinen Bruder auf dem Arm hat, sich umdreht. Der Mann spricht die Mutter mit Vornamen an, aber diese erstarrt mit einem unglaublichen Ausdruck von Angst in ihrem Gesicht. Kurz darauf ist der Mann tot. Erst 2011, als die Mutter todkrank ist und Laurel in alten Fotos kramt, erinnert sie sich wieder daran und sie gesteht sich ein, dass sie damals einen Mord beobachtet hat.

Was ist damals genau passiert? Verheimlicht ihr die Mutter etwas? Kennt sie diese Frau überhaupt, die sie schon ihr Leben lang liebt? Lag die Ursache für dieses Verbrechen im Krieg, von dem die Mutter nie erzählen wollte? Sie beginnt mit der Erforschung dieses Familiengeheimnisses und versucht, sich selbst diese ganzen Fragen zu beantworten.

Es gibt mehrere Handlungsstränge in diesem Buch, die hauptsächlich im Jahr 2011 und im Jahr 1941 spielen. Die Autorin schafft den Spagat zwischen diesen Zeiten sehr gut, beide Handlungsstränge bauen aufeinander auf, in dem einer die offenen Fragen des anderen beantwortet. Das hat sie wunderbar hinbekommen. Die Lebensgeschichte von Laurels Mutter hat mich von Beginn des Buches an bis zum Schluss gefesselt, wobei ich mir nicht immer im Klaren darüber war, ob ich eine Familiengeschichte oder einen Krimi lese. Der Spannungsbogen hielt sich von Anfang bis zum Schluss und es wurde keinen Moment langweilig. Das Ende hielt noch eine besondere Überraschung bereit, was ich wirklich bemerkenswert fand. Die Handlung ist von vorne bis hinten durchdacht, alles ist logisch und konsequent.

Das war der erste, aber sicher nicht der letzte Roman, den ich von dieser Kate Morton gelesen habe. Ich kann hierfür eine absolute Leseempfehlung aussprechen und bewerte das Buch mit 5 von 5 Sternen.