Rezension

Absolut enttäuschend

Die Auslese - Joelle Charbonneau

Die Auslese - Nichts ist, wie es scheint
von Joelle Charbonneau

Bewertet mit 1 Sternen

Mit Spannung und Neugier habe ich den letzten Band dieser, bis dato, doch sehr vielversprechenden Reihe erwartet. Cia hat mich schon bei den ersten beiden Teilen der "Auslese" von sich überzeugen können und auch alle anderen Nebenfiguren schloss ich in mein Herz. Dementsprechend neugierig, ging ich an dieses Finale ran.
Der Anfang hat mir noch ganz gut gefallen. Joelle Charbonneau beginnt dort mit ihrem "Showdown", wo "Nichts vergessen und nie vergeben" aufgehört hat. Der Übergang ging so fließend vonstatten, dass ich mich sofort an die vergangenen Gegebenheiten erinnern konnte und so dem weiteren Verlauf entgegenfieberte. Bedauerlicherweise ist dies aber auch schon das Einzige, was ich bei "Nichts ist, wie es scheint" positiv erwähnen kann.
Es stellte sich bei mir kein richtiger Lesefluss ein, da mir die Geschichte viel zu sehr in die Länge gezogen wurde und auch die Figuren scheinen sich in völlig andere Richtungen entwickelt zu haben.
Da ist natürlich die Protagonistin Cia, die sich vom ersten zum zweiten Band so enorm weiter entwickelt hat. Hier geht sie leider ein paar Schritte zurück. Ich habe mich sehr oft gefragt, wo auf einmal ihre Stärke und ihr Tatendrang abgeblieben sind. Das Mädchen macht einfach nichts mehr. Sie wartet ewig, denkt hier nach, macht sich darüber Sorgen, bis sie endlich mal den Popo hoch bekommt. Bis es soweit ist, vergeht allerdings schon die Hälfte des Buches, ohne das überhaupt irgendetwas geschieht.

»Ich weine bittere Tränen um [...] mich. Um das Mädchen, das dazu erzogen wurde, zu lieben und das Leben zu respektieren, und das zum Töten gezwungen wurde.«
Zitat aus: "Nichts ist, wie es scheint"

Die Geschichte zieht sich in die Länge, wie Kaugummi und bringt dadurch auch eher Lesefrust, denn Leselust mit sich. Mochte ich die Handlung in den ersten beiden Bänden noch richtig gerne, da sie voller Potenzial steckte und unfassbar spannend erzählt wurde, kam es mir in diesem Finale so vor, als hätte die Autorin mit den ersten beiden Büchern ihr Pulver schon verschossen. Auf Spannung wartet man in "Nichts ist, wie es scheint", ebenso wie auf überraschende Wendungen. Bedauerlicherweise kam mir die Liebesgeschichte auch viel zu kurz. Bislang konnte ich die Gefühle der beiden Protas immer am eigenen Leib spüren. Ich verstand, warum ihre Emotionen füreinander so immens waren und empfand ihre Beziehung sogar auf eine gewisse Art romantisch. Beim Ende dieser Trilogie ist von dieser Liebe absolut gar nichts mehr übrig geblieben. Sie verhalten sich eher kühl und distanziert, eher wie Freunde, denn wie ein Liebespaar.
Selten hat mich eine Geschichte so sehr gelangweilt, dabei steckte diese Dystopie so voller guter Ideen und hätte richtig gut enden können, aber auch das Ende ist ebenso unspektakulär, wie die Seiten, die man vorher gelesen hat. Sehr einfach gestrickt, ohne nennenswerte Vorkommnisse. 

Fazit:
Mit den ersten beiden Bänden der "Auslese" hat Joelle Charbonneau eine tolle Geschichte erfunden, die voller Potenzial steckte und neugierig auf das Ende machte. Leider hat die Autorin mit dem Beginn der Trilogie augenscheinlich ihr gesamtes Pulver verschossen und in diesen Abschluss nichts Neues hineinbringen können, welches den Leser am Buch festhält. Es war langweilig, zog sich wie Kaugummi und auch das Ende war absolut unspektakulär und mir persönlich viel zu einfach gestrickt.
Ich muss leider zugeben, dass mir die Autorin mit diesem Abschluss die gesamte Trilogie madig gemacht hat.

Die Reihe:
1. Nur die Besten überleben
2. Nichts vergessen und nie vergeben
3. Nicht ist, wie es scheint
© www.mybooksparadise.de