Rezension

Absolut Grandios!!!

Das Rosie-Resultat - Graeme Simsion

Das Rosie-Resultat
von Graeme Simsion

Don Tillman ist zurück! Hudson Tillman, der Sohn von Don und Rosie, ist elf und hat zu vielem klare Ansichten. Was er nicht mag: Sellerie und unpanierten Fisch, Harry-Potter-Bücher (zu fiktiv), lange Hosen (im Winter!) oder fehlerhafte Grammatik. In der Schule gilt er als Außenseiter - dabei ist er ehrlich und kommunikativ, findet Hudson. Taktlos, ohne Mitgefühl und besserwisserisch, finden seine Lehrer. Die Probleme, und damit die Termine von Don und Rosie bei der Schulleiterin, häufen sich. Also entwickelt Don den Plan, Hudson durch die Vermittlung notwendiger Lebenskompetenzen beim Sich-Einfügen in diese leider so irrationale Welt zu helfen- und damit wird es turbulenter, als Don geahnt hat...

Inhaltsangabe:

Der am Asperger Syndrom leidende Genetiker Don Tillmann ist mit seiner Rosie bereits über 12 Jahre verheiratet. Hudson, ihr gemeinsamer 11-jähriger Sohn zeigt Verhaltensauffälligkeiten, die ebenfalls auf eine Form von Autismus schließen lassen. Der Junge hat nicht nur starke Eingewöhnungs- und Anpassungsprobleme, sondern auch eine Aversion gegen Veränderungen jeglicher Art. Abweichungen von gut funktionierenden Tagesabläufen gehen nicht in seinen Kopf und widerstreben ihm zutiefst. Rosie, die bis jetzt die Hauptverantwortung bei der Erziehung von Hudson hatte, bekommt ein unerwartetes Jobangebot von einem ehemaligen Kollegen aus Australien. Diese einmalige Chance möchte sich die 44-jährige keinesfalls entgehen lassen und stimmt dem verlockenden Angebot sofort zu. 
Während Rosie dort als Ärztin beauftragt ist ein Forschungsprojekt für bipolare Störungen zu leiten, arbeitet Don hingegen als Professor für Genetik, bei dem er individuelle Ansätze zur Krebsbehandlung der Patienten analysieren soll. Dies bedeutet für die Drei, dass sie nun von New York nach Australien -in den hippen Melbourner Stadtteil Northcode- umziehen müssen. Die nun komplett neue Lebenssituation trifft Hudson am härtesten, da er mit dem Wohnortswechsel und der damit verbundenen Wiedereingliederung in eine neue Schule total überfordert ist. Das macht sich bei dem Jugendlichen negativ bemerkbar, da er sämtliche Schulregeln missachtet die ihm nicht logisch erscheinen. Außerdem verbessert bzw. kritisiert er nicht nur ständig seine Mitschüler und Lehrer, sondern nimmt auch immer mehr die Rolle des Außenseiters ein. Daher werden Rosie und Don regelmäßig in die Sprechstunde der Schulleiterin zitiert. Diese besteht aufgrund von Hudsons Anpassungsschwierigkeiten auf einen Test, der einen eventuellen Autismus bei dem Jungen abklären soll. Im Falle eines positiven Resultats können spezielle Maßnahmen zur individuellen Förderung eingeleitet werden. Don und Rosie verweigern zunächst hierzu ihre Zustimmung, da sie erst einmal selbst mit ihrem Kind in Ruhe darüber sprechen wollen. 
Don, der hier Parallelen zu seiner eigenen Schulzeit erkennt möchte seinen Sohn vor weiteren Anfeindungen schützen, und nimmt dessen zukünftigen Werdegang selbst in die Hand. Gemeinsam versucht er unter seinem selbst ernannten „Hudson-Projekt“ auf die Schwächen seines Sohnes einzugehen und diese durch regelmäßiges Training zu verbessern. 
Welchen ungewöhnlichen Weg schlägt Don ein und wird sich hierbei der gewünschte Erfolg einstellen? 

Eigene Meinung:

„Das Rosie-Resultat“ ist der dritte Teil der Rosie-Reihe von Graeme Simsion. In diesem vom Argon-Verlag erschienenen Hörbuch steht nicht mehr die Beziehung von Rosie und dem Genetiker Don im Mittelpunkt, sondern die Erziehung ihres gemeinsamen Sohnes Hudson. Der 11-jährige zeigt gewisse Parallelen und Verhaltensauffälligkeiten, die darauf schließen lassen, dass der Heranwachsende womöglich ebenfalls an Autismus erkrankt ist wie sein Vater. 
Don, der sich in seiner Kindheit sowohl von seinen Eltern als auch seinem Umfeld immer unverstanden gefühlt hat, weiß genau was in Hudson vorgeht und worin dessen Probleme bestehen. Daher nimmt Don sich ihm an und versucht aus seinen eigenen Erfahrungen Hudson so zu erziehen, dass er in der Gesellschaft integriert und akzeptiert wird um normal aufwachsen zu können. 
Der Autor schreibt wie gewohnt in einem sehr amüsanten und unterhaltsamen Schreibstil über sämtliche Konflikte die auftreten, wenn man scheinbar nicht der üblichen Norm entspricht. Simsion erschuf in seinen Bänden mit Rosie, Don, Hudson und seinen Freunden ganz individuelle Charaktere, die diese Reihe so besonders und vor allem menschlich wirken lassen. Mit Don's "Hudson-Projekt" beginnt eine Reise mit absurden, humorvollen und gewohnt speziellen Passagen, die mitreißend und authentisch von dem Sprecher Robert Stadlober vorgetragen wurden. 
Fazit: Ein chaotisch, charmanter Roman, der problemlos mit Band 1 und 2 mithalten kann. Eine Geschichte über Zusammenhalt, Liebe und die vielen überraschenden Momente, die das Leben bereithält.
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen