Absolut lesenswerter Roman
Bewertet mit 5 Sternen
„Winterapfelgarten“ erzählt die Geschichte vierer Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Claudia ist plötzlich zu alt für ihren Job und flüchtet sich in die Suche nach einem Apfel, den sie auf einer Parkbank entdeckt und landet dabei mit ihrer Freundin Sara, die unzufrieden mit ihrer Ehe ist, auf dem Apfelhof. Claudias Tochter Jule zieht sich nach einem tragischen Unfall zurück und lässt niemanden an sich heran. Und dann gibt es da noch Elisabeth, die lange Jahr in ihrer Ehe gefangen war und eigentlich auf Reisen gehen wollte. Alle vier „finden“ sich auf dem Apfehlhof und erleben dort so manches Abenteuer.
„Manche junge Apfelbäume brauchten viel Wasser und gute Erde, um groß und stark zu werden, manche Freundschaften brauchten Zeit und Stille, um zu wachsen“.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, so dass ich schnell in die Handlung hineingefunden habe. Brigitte Janson arbeitet mit Witz und Charme, so dass ich ständig ein Schmunzeln auf den Lippen hatte. Sie versteht es jedoch ebenso gut, ernste Themen aufzugreifen und zu verarbeiten.
Die Protagonisten waren mir allesamt sympathisch, wenn es mir bei Jule, durch ihre mürrische und arrogante Art, zu Anfang auch etwas schwerfiel. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Elisabeth, die stets die passenden Worte fand und für jeden ein offenes Ohr hatte.
Diese Geschichte erzählt über Freundschaft, die Liebe, Hoffnung, dass sich selbst neu entdecken, Aufgeben und Wiederaufstehen.
Den einzigen Kritikpunkt, den ich habe ist, dass sich die Liebesgeschichten der Frauen bzw. deren Entwicklung meiner Meinung nach etwas sehr ähneln. Jedoch rechtfertigt dies keinen Punkteabzug, so dass ich diesem Roman volle Punktzahl gebe.
Wer Romane über die Liebe und die Freundschaft mag, wird mit diesem Buch viel Freude haben.