Rezension

Absolut Nichts Neues

111 Healthy Habits -

111 Healthy Habits
von Olivia Wartha

Bewertet mit 2 Sternen

Die beiden Autorinnen geben nach einer kurzen Einführung "111 Healthy Habits" weiter, die wohl jeder schon lange kennen wird. Dann gibt es zur Einstimmung und Selbsterkenntnis noch einen Test mit 6 Fragen und sofort durchschaubaren Antworten, der dem Teilnehmer mitteilen soll, welcher Gewohnheitstyp er ist. Sehr banal, auch die Auswertung, und bestenfalls geeignet für die Rubrik an Tests, die man in der farbigen Regenbogenpresse direkt vor dem Horoskop finden könnte. Peinlich, dass dieser Test von zwei Autorinnen mit Doktortitel veröffentlicht wurde; dennoch passt der Test zum kompletten Inhalt des Buches vollkommen stimmig.

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch insgesamt ziemlich langweilig fand. Es gibt Wiederholungen über Wiederholungen. Die meisten Hacks setze ich bereits seit vielen Jahren um, manche mal etwas weniger und dann wieder mehr. Dankbarkeitstagebuch schreiben, eine Haltestelle früher aussteigen, die Treppe statt des Aufzugs nehmen, sich im Spiegel anzulächeln, die Kraft des Vollkorns zu nutzen, sich gut zu ernähren, im warmen Bad entspannen, rückenschonend in die Knie gehen, traue dich, Nein zu sagen,.... kein Tipp vorhanden, der innovativer wäre. Schade, da hatte ich doch etwas mehr erwartet. Klar, kann man das Rad nicht neu erfinden, aber Altbekanntes einfach nur aneinanderzureihen und dem Ganzen dann die neue Bezeichnung "Healthy Habits" zu geben, fällt vom Anspruch her schon recht minimalistisch aus. Die Erklärungen sind sehr einfach gehalten; dennoch kann ich mir leider auch nicht vorstellen, dass jemand an den kompletten, vorgestellten Hacks die letzten Jahre vorbeigekommen ist. Immer wieder werden tollkühne Behauptungen aufgestellt, beispielsweise, wieviele Jahre man länger leben wird, wenn man Healthy Habit XY umsetzt; nie ein Hinweis auf eine Studie oder Quellenangabe.

Alles schon bekannte Erkenntnisse, manche Jahrzehnte alt. Ich muss gestehen, dass ich diesen Ratgeber sehr trivial finde, selbst wenn man ihn in die Jugendliteratur eingruppieren würde. Von zwei Autorinnen mit Doktortitel würde ich zudem erwarten, dass sie keine schwammige Behauptungen aufstellen und vor allem Quellen kennzeichnen und im Anhang benennen. Das gehört sich nicht nur bei wissenschaftlichen Texten, das müssen auch Schüler um nicht zu Plagiieren. Ich bin schon überrascht, dass der humboldt Verlag darauf keinen Wert gelegt hat; das würde ich eher bei einem selfpublischer Verlag erwarten.