Rezension

Absolut schmerzlich schön - Roadtrip, um die Liebe zu leben

Mein bester letzter Sommer
von Anne Freytag

Bewertet mit 5 Sternen

Was letztendlich bleibt, wenn "Mein bester letzter Sommer" beendet ist, ist ein warmes Gefühl der Geborgenheit, denn der Fokus liegt nicht auf dem was verloren ist, sondern an dem was gewonnen wurde. Entscheidend ist nicht, was wir verpassen, sondern an dem was wir als Menschen als lebenswert und erstrebenswert erachten. Für Tessa ist es die Liebe, denn geliebt zu werden und Liebe zu geben, hat einen sehr hohen Wert. Es hat mich zutiefst bewegt schon auf den ersten Seiten davon zu lesen, dass Tessa nur auf den Tag zu warten scheint, an dem ihr Herz aufhört zu schlagen. Tessa ist unheilbar krank und es brach mir das Herz, denn es ist unausweichlich. Nichts könnte sie retten. Es gibt definitiv keine Rettung für ihr kaputtes Herz. Mein Herz schlug oft schnell und hier und da verspürte ich einen leichten Stich der Trauer in mir. In Tessa steckte soviel Potential und dies wird bald vorbei sein? Meine ersten Gedanken waren: "Was ist das denn für ein schreckliches Buch?" "Will ich mir dies wirklich antun?" Ich hatte Angst vor dem Ende , denn es wird scheinbar keine Hoffnung geben und dennoch ändert sich die depressive Grundstimmung innerhalb Tessas Familie und letztendlich auch in Tessa selbst, denn Oskar hat seinen großen Auftritt. Er ist derjenige, der Tessa ein großes Stück Lebensqualität zurückgeben kann. Ich verliebte mich auch sofort in ihn, denn er sieht Tessa und das ist, was wir uns alle wünschen: Gesehen zu werden. Tessa, die sich aufgrund ihrer Narben und anderen Hässlichkeiten, die nur sie so empfindet, zurückzieht, bekommt einen Sommer geschenkt, der wunderschöner nicht hätte sein können. Oskar und Tessa lieben und das wird sehr deutlich. Es ist völlig egal, wie lang dein Leben ist, solange du geliebt wirst und fähig bist selbst zu lieben, hat sich dein Leben gelohnt. Diese Botschaft überzeugt und treibt mir die Tränen in die Augen. Ein absolut emotionales Leseerlebnis, welches ich nicht missen möchte. Vielen Dank dafür Anne Freytag. Du hast mich restlos überzeugt. Die Botschaft ist angekommen und wird hoffentlich vielfach verbreitet.
„Die Wahrheit ist, dass ich nicht weiß, was ich verpassen werde. Ich habe zu wenig gelebt. Und vorallem viel zu kurz.“  Zitat S. 11