Rezension

Absolut spannender Auftakt einer vielversprechenenden und speziellen Trilogie.

Red Rising
von Pierce Brown

Bewertet mit 4 Sternen

„Red Rising“ ist der Auftakt einer Trilogie, die auf dem Mars spielt. Das allein ist für mich schon absolut neu und somit war ich sehr gespannt, wie eine Dystopie außerhalb der Erde sein wird. Und ich wurde nicht enttäuscht! Im Gegenteil! Die Geschichte ist zwar absolut anders als ich erwartet hatte, aber sie konnte mich trotzdem mehr als überzeugen.

Darrow ist ein toller Hauptcharakter. Bereits auf den ersten Seiten wusste ich, dass er mir schnell ans Herz wachsen wird. Er gehört zu den „Roten“, deren Aufgabe es ist, den Mars für die Menschheit bewohnbar zu machen. Dabei setzen sie Tag für Tag ihr Leben aufs Spiel und leben unter extrem schlechten Bedingungen. Und das ist jetzt keine Übertreibung, denn bereits auf Seite 11 erlebte ich meinen ersten Schockmoment. Und das war nicht mein letzter…

Die anderen Charaktere, auf die ich aus Spoilergründen nun nicht weiter eingehen werde, sind wunderbar ausgearbeitet. Es gibt welche, die man einfach hassen muss, dann gibt es welche die man einfach lieben muss und dann tauchen wiederrum welche auf, die man erst liebt und dann hasst. Überraschungen sind also auch hier inklusive. Da hat der Autor einen wirklich tollen Job gemacht.

Der Schreibstil war für mich einfach perfekt. Kurze, leicht verständliche Sätze die den Lesefluss regelrecht beschleunigen und dazu führen, dass man die Seiten nur noch inhaliert. Einziger Nachteil: man ist einfach viel zu schnell durch die 560 Seiten durchgerauscht.

Das System, welches hinter „Red Rising“ steckt, ist ziemlich komplex. Es gibt Farben wie zB. die „Roten“ und die „Pinken“ und die „Goldenen“, die alle ihre feste Rolle im System haben. Innerhalb dieser Farben gibt es höhere Positionen. Und es gibt Häuser und wichtige Familien, in denen es wieder verschiedene wichtigen Rollen und Namen gibt und…. Ja, und genau diese vielen Begriffe und Namen stürzen am Anfang gnadenlos auf einen ein. Ich hatte wirklich Mühe das ganze System zu verstehen, bzw. mir überhaupt irgendwelche Namen zu merken. Da es weder am Anfang noch am Ende oder mittendrin ein Register oder wenigstens ausführlichere Erklärungen gab, muss ich leider zugeben, dass ich zwischendurch schon etwas gefrustet war, wenn ich wieder keine Ahnung hatte wer denn jetzt schon wieder „Aris“ sein sollte. Und weil ich gerne den Überblick habe, muss ich dafür leider einen Punkt abziehen.

Außerdem habe ich jetzt wahrscheinlich eine leichte Abneigung gegen das Wort „drecksverdammt“ entwickelt. Denn dieses Wort taucht am Anfang einfach in fast jedem Satz auf, so dass ich irgendwann nur noch genervt war. Ich fragte mich, ob der Autor wirklich so einfallslos sein kann und ihm keine anderen Wörter einfallen. Irgendwann im Laufe der Geschichte macht aber genau dieses „drecksverdammt“ sogar Sinn, so dass ich es ihm ein bisschen verzeihe. Auch wenn 20 mal weniger auch gereicht hätten… :D

Abgesehen von diesen kleinen Störpunkten, bin ich absolut begeistert von der Geschichte und Entwicklung. Es war vom ersten bis zum letzten Satz sehr spannend und nie kam Langeweile auf. Wer am Anfang denkt, er wüsste wie sich die Handlung entwickelt, wird schnell feststellen, dass er absolut daneben liegt. An einigen Stellen ist die Handlung ziemlich brutal und gnadenlos, man weiß nie wer jetzt gut oder böse ist und wie das Ganze ausgehen wird. Ich habe also richtig mitgefiebert.

Das Ende war dann zwar eher vorhersehbar aber umso mehr freue ich mich auf Band 2 und bin gespannt, welche drecksverdammten Ideen der Autor dann schon wieder hat.

Fazit:

„Red Rising“ ist eine Mischung aus Dystopie und Science-Fiction, die viele Überraschungen, Wut und Krieg aber auch Liebe und Freundschaft bereithält. Ich war von der ersten Seite an absolut gefesselt und freue mich schon wahnsinnig auf Band 2! Absolute Leseempfehlung ► 4 Sterne.