Rezension

Absolut überzeugendes Thriller-Debüt

Kalte Sonne - Sven Koch

Kalte Sonne
von Sven Koch

"Kalte Sonne" ist Sven Kochs erster Thriller. Vielen Lesern dürfte der Journalist und Musiker aber bereits durch seine "Dünen"-Krimis ein Begriff sein.

Zwar habe ich ein Problem mit nordischen Schriftstellern, aber die Kulisse mag ich sehr gern, gerade die dänische Nordseeküste kenne ich sehr gut und wenn dann noch ein ostwestfälischer Autor einen Thriller dort beheimatet - kein Wunder, dass ich das Buch lesen musste!

Erwartet hatte ich erstmal nicht viel, gerechnet hatte ich definitiv nicht mit dem Sog, der mich in das Buch zog und mich zum Ende hin gar nicht mehr freigeben wollte!

Entsprechend gut ist der Lesefluss, denn dem Leser geistern immer einige Fragezeichen im Kopf herum. Zusammen mit Maja macht man sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Mann im Hintergrund des Fernsehbildes und ebenso wie Maja ist auch dem Leser klar, um wen es sich handelt - aber wie? Und warum? Und überhaupt?

Die Handlung ist durch Perspektivenwechsel sehr dynamisch, sodass keine Längen auftreten. Die Charaktere sind bildhaft und nachvollziehbar, wenn auch nicht immer sympathisch.

Ein bisschen weniger durchsichtig hätte ich mir die Identität eines Informanten gewünscht und das Ende - das Ende trage ich dem Autor ein wenig nach, denn die Story wäre mit einem anderen Ausgang ebenso schlüssig gewesen, sodass pure Bosheit von Sven Koch dahinterstecken muss...

Bemerkenswert ist die Nebensächlichkeit, die manches Menschen seelisches Gleichgewicht für das große Ganze spielt, das bleibt auch im Nachhinein noch im Kopf.

Sven Kochs Thrillerdebüt hat mich vollkommen überzeugt und ich hoffe auf ein baldiges Wiederlesen mit dem Einfallsreichtum des Autors.