Rezension

Absolute Leseempfehlung!

Die Zeitrausch-Trilogie 1: Spiel der Vergangenheit - Kim Kestner

Die Zeitrausch-Trilogie 1: Spiel der Vergangenheit
von Kim Kestner

Wenn eine junge Autorin sich vornimmt, nicht nur ein Buch, sondern gleich eine ganze Trilogie zu schreiben, muss ja einiges dahinterstecken. Vor allem ein Thema, das man über drei Bücher hinweg immer noch spannend findet.

Ich gebe es ja ganz ehrlich zu: Dieses ganze Fantasy- Genre ist nicht meins. Bisher habe ich nur wenige Exemplare dieses Genres wirklich gut gefunden und mich daher immer ein wenig ferngehalten, da ich mich nicht wirklich damit anfreunden konnte.

Doch als ich die Möglichkeit bekam, den vorgestern erschienenen ersten Band der Zeitrausch- Trilogie von Kim Kestner zu lesen, wurde ich doch neugierig.

Mein Start mit dem Buch war dann auch etwas holprig, was aber auch an meiner mangelnden Erfahrung mit dem Genre liegen kann: Man wird in diesem Roman mit einem ganz anderen Verständnis von „Zeit“ konfrontiert, als man es landläufig hat: Nämlich mit dem Verständnis, dass es unzählige Realitäten gibt, die nebeneinander her laufen. Das bedeutet, dass immer, wenn ich eine Entscheidung treffe, nicht nur meine Realität mit meiner Entscheidung fortbesteht, sondern auch eine Realität, in der ich diese Entscheidung nicht oder anders getroffen habe.

Dies hat sich eine Show im 25. Jahrhundert auf perfide Weise zu Nutze gemacht. Mittlerweile ist es möglich, durch die Zeit und die Realitäten zu reisen und dieses Mittel verwendet die Show, um ihren Zuschauern beste Unterhaltung zu bieten: Sie transportieren Menschen aus der Zeit vor der Zeitreise in ihre Show und lassen sie „Challenges“ meistern, mit denen sie ihr Leben verändern können. So können sie zum Beispiel in die Vergangenheit reisen, um das Leben ihrer Vorfahren zu ändern und so Ereignisse in ihrer „Gegenwart“ zu beeinflussen.

So trifft es auch die 17- jährige Alison. Als sie eines Morgens aufwacht, stellt sie fest, dass ihr kleiner Bruder verschwunden ist: Zumindest in dieser Realität ist er nie gezeugt worden. Und in der Show muss sie nun die Vergangenheit ihrer Eltern so korrigiert, dass ihr Bruder doch wieder existiert. In einem Rausch durch die Zeiten. Dabei an ihrer Seite: Der schöne und geheimnisvolle Kay, ihr Mentor, mit dem sie eine ganze besondere Geschichte verbindet…

Wie gesagt – mein Start mit dem Buch war etwas holprig. Allerdings vor allem deshalb, weil ich das Prinzip nicht so ganz verstanden habe. Eigentlich war ich genauso wütend und hilflos wie Alison, die das Ganze am Anfang ja auch nicht durchblicken kann. Aber wenn man sich einmal auf die Geschichte und das Gedankenexperiment eingelassen hat, entführt es einen in eine Welt, in der im wahrsten Sinne des Wortes alles möglich ist. Man fiebert mit, wenn Alison bei der Vergangenheitsänderung Fehler macht und dadurch Katastrophen auslöst und man wünscht sich, dass sie und Kay endlich zueinander finden. Man rauscht richtig mit durch dieses Buch und kann es kaum mal ein paar Minuten zur Seite legen.

Und das Ende ist dann definitiv die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Es kam für mich völlig unerwartet und ich denke nicht, dass irgendwer, der das Buch gelesen hat, nicht auch noch den zweiten Band lesen möchte. Dazu ist der Cliffhanger einfach zu stark.

Der zweite Band erscheint übrigens bereits am 5. Juni 2014.

Ich habe mich also mal wieder ein Stück weit einem Genre angenähert, das ich bisher eher gemieden habe. Das ist schön und macht Hoffnung auf mehr. Vielleicht könnt ihr mir ja in den Kommentaren noch einige Tipps geben, mit welchen Büchern man weitermachen könnte!