Rezension

Absolute Leseempfehlung!

Der Freund der Toten - Jess Kidd

Der Freund der Toten
von Jess Kidd

Bewertet mit 5 Sternen

Der Prolog führt den Leser ins Jahr 1950. Mahony, der 26 Jahre später aus einem ihm zugespielten Brief erfahren wird, wie sein wirklicher Name ist, ist gerade erst geboren, als seine Mutter brutal aus dem Leben geprügelt wird. 1976 sieht er seine Mutter auf einem Foto. Fast noch ein Kind, hält sie ihn behutsam auf dem Arm. Mahony macht sich mit Sack und Pack auf die Suche nach den Spuren seiner Herkunft. Entspannt macht er sich auf nach Mulderrig, um in Erfahrung zu bringen, warum er und seine Mutter getrennt wurden, und findet in Mrs Cauley rasch eine Verbündete. Die thront in der örtlichen Pension in einem Zimmer voller Bücher und Zeitschriften auf ihrem Bett, das sie nur mit Hilfe ihres Gehwägelchens verlassen kann. Alljährlich inszeniert die alte Dame das unkonventionelle Theaterspektakel im Dorf. Und wie sich das der gemeine Leser vorstellt, halten alle Dorfbewohner auch beinhart zusammen. Ein Verbrechen? In ihrem Dorf? Unmöglich! Aber nach und nach tauchen die Untoten auf, die für Mahony nach und nach die Schleier der Vergangenheit lüften.

Jess Kidd erzählt von einem Mann, den man einfach mögen muss. Nach einem brutalen Einstieg in den Roman schlendert Mahony in die Geschichte und mit ihm bekommt „Der Freund der Toten“ genau die Spur Leichtigkeit und Humor, die es braucht, um das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Im ersten Moment haben mich die Untoten etwas verschreckt. Ich mag es eigentlich nicht so gern lesen, bin aber für einen kleinen Sprung über meinen Lesegewohnheitsschatten mit einer großartigen Geschichte belohnt worden. Besonders sympathisch war mir die kleine Ida, die vor vielen Jahren starb und ihr Jojo noch heute vermisst. Und natürlich ist das kleine gelbe Ding eine Spur zu den damaligen Ereignissen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!