Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Absolute Leseempfehlung - spielt auf zwei Zeitebenen

Wenn es Ahornblätter regnet -

Wenn es Ahornblätter regnet
von Elisabeth Marienhagen

Der Roman "Wenn es Ahornblätter regnet" von Elisabeth Marienhagen spielt auf zwei Zeit-ebenen. So startet die Geschichte im hier-und-jetzt mit der Protagonistin Janine, die sich eine Auszeit in Kanada gönnen möchte. Schon am Flughafen trifft sie den überaus gut aussehenden Kanadier Philippe, der ihr nicht nur sofort den Kopf verdreht und der Wegbegleiter auf ihrer Reise werden soll, sondern auch eine Beziehung zu ihrer Familie und somit auch ihrer Vergangenheit hat.

Um 1950 spielt die zweite Geschichte deren Hauptprotagonistin durch die junge Marie Krafft verkörpert wird. Marie ist die einzige Tochter eines Arbeiterehepaars und verschenkt ihr Herz schon früh an den gut bürgerlichen Carl. Obwohl ihre Eltern die Beziehung nicht dulden und ihre Tochter lieber mit dem wohlhabenderen Johann liiert sehen wollen, führt Marie ihre Beziehung mit Carl fort. 

Doch leider nimmt das Leben der jungen Marie eine dramatische Wendung, die sich bis in die Neuzeit spüren lässt. 

 

Meine Meinung: 

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Ich konnte mich gut in die flügge Janine reinfühlen, hatte Spaß mit ihr in den Flieger nach Kanada zu steigen um dann dort mit ihrem lover Philippe das Land zu erkunden und letztendlich ihm ihr Herz zu schenken. 

Philippe ist ein aufrechter, herzlicher Charakter, den man sich gut an der Seite von Janine vorstellen kann und beiden wirklich alles Glück der Welt wünscht. Besonders berührt hat mich seine Geschichte "Von dem Bären mit dem Steinherzen". 

Am meisten hat mich jedoch Marie in ihren Bann gezogen. Sie ist grundsätzlich eine sehr starke Persönlichkeit, die weiß, was sie will. Doch leider erkennt der Leser schnell, wie der Willen von Marie gebrochen wird. Dieser Pein, Gewalt und Erniedrigung kann sie eines Tages nicht mehr stand halten und trifft einen folgenschweren Entschluss, welcher bis in die Zukunft reicht. Jede Seite, jedes Kapitel habe ich mit Marie gehofft und gebangt auf ein gemeinsames Ende.

 

Mein Fazit:

"Wenn es Ahornblätter regnet" ist wirklich ein herzlicher, pulsierender, teilweise auch ernüchternder Roman über viel Liebe und dem steten Blick nach vorn. Elisabeth Marienhagen hat mir auch noch mal die Augen geöffnet, dass es vor noch nicht allzu langer Zeit andere gesellschaftliche Regeln/Verantwortungen in Deutschland gab, denen man sich beugen musste. Diese Ernüchterung im Schlepptau habe ich mich jedoch riesig über "meine ganz persönliche Reise durch Kanada" gefreut und kann wirklich guten Gewissens 5 von 5 Sternen vergeben. 

In jedem Fall möchte ich auch noch mal meinen Dank an die Autorin / den Piper Verlag richten, die mir das digitale Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Dies beeinflusst jedoch nicht meine Bewertung.