Rezension

Absoluter Spannungskiller

Hypnose - Sina Beerwald

Hypnose
von Sina Beerwald

Bewertet mit 5 Sternen

Hypnose
Cover: Das Cover drückt eigentlich schon die ganze düstere Atmosphäre aus, die das ganze Buch umhüllt. Und ich finde es auch richtig gelungen, denn es zeigt die Ausweglosigkeit, dass man seinen Sinnen nicht richtig trauen kann, denn was ist wahr und was ist meine Phantasie?
Inhalt: Ein eiskalter Mord im Freundeskreis. Die Journalistin Inka Mayer hat Zweifel am Geständnis ihrer Freundin Annabel. Inka hegt den Verdacht, dass Annabel das Opfer eines Klinikleiters ist, der unter Hypnose Experimente an ahnungslosen Patienten durchführt – und bei dem sie beide in Behandlung sind. Oder ist Hypnose so harmlos, wie er sie glauben machen will? Irgendwer hat es auch auf die Journalistin abgesehen. Ein Spiel um freien Willen, Wirklichkeit und Paranoia beginnt. Ein Spiel auf Leben und Tod.
Mein Fazit: Dieses war das erste Buch von Sina Beerwald und ich hoffe es, dass es nicht der letzte Thriller von ihr ist, denn ich war von der ersten Seite gleich total gefangen. Sie schreibt so subtil, dass man die ganzen Facetten am eigenen Körper nachempfinden kann. Auch der düstere und sehr beklemmende kleine Grat zwischen Wirklichkeit und Wahn machen dieses Buch zu einem absoluten Page Tuner.
Inka hat ihr Kind verloren und begibt sich in eine Hypnosestunde und weiß eigentlich gar nicht, was sie erwartet, aber sie kann nicht allen trauen, die es eigentlich gut mit ihr meinen. Am Ende stellt sich heraus, dass es ein grauenvoller Plan war, der vom Vater ihrer besten Freundin entwickelt wurde. Aber der Weg bis zum Erkennen, wer ihre wahren Feinde sind, ist ein sehr beschwerlicher und auch abtrünniger, denn sie muss beweisen, dass sie klar bei verstand ist, geht das so einfach? Die Protagonisten wurden mir sehr schnell vertraut und ich konnte richtig mich hinein versetzen und ich konnte auch die ganzen Beweggründe verstehen, die jeder auf seine Weise im Buch hatte. Am meisten habe ich mich aber identifiziert mit Inka, sie kam mir am nähesten und ich konnte mit ihr richtig nachfühlen. Denn die Autorin schaffte es immer wieder, gleich wieder Misstrauen zu säen, wo man eigentlich einen Täter hätte vermuten können. Aber viel besser war dieser Weg zwischen der Realität und dem Wahn, der war so hervorragend beschrieben, dass man erstmal wirklich überlegen musste, konnte das jetzt echt sein oder nicht? Aber ich muss auch warnen, dieses Buch ist nichts für schwache Nerven, denn manchmal ist es schon sehr tragisch und herb. Aber wer einen richtigen Psychothriller lesen will, der sollte zu Hypnose greifen. Absolut packend und tiefgreifend, ein absoluter Spannungskiller, wo man nie richtig weiß, wo man gerade steht, sei es im wirklichen Leben oder in einer Fiktion! Und es setzt sich sehr gut mit dem Thema Hypnose auseinander und ich fand die Stelle sehr gut, wo Inka selbst versucht hat, jemanden zu hypnotisieren und das hat nicht so geklappt, denn so einfach kann ich mir das auch nicht vorstellen.
Für dieses Buch ließ sich Sina Beerwald selbst hypnotisieren, was ich nicht mit mir machen lassen würde, denn wie ich es mir schon immer gedacht habe, kann man auch sehr viel kaputt machen mit einer Hypnose und es kann auch mißbraucht werden, indem der Patient zum Täter wird.