Rezension

Absolutes Herzensbuch

Auf der Suche nach dem Kolibri - Ava Dellaira

Auf der Suche nach dem Kolibri
von Ava Dellaira

Bewertet mit 5 Sternen

Auf der Suche nach dem Kolibri von Ava Dellaira

erschienen bei Magellan

 

Zum Inhalt

 

Marilyn zählt die Tage, bis sie aufs College gehen kann und endlich das richtige Leben beginnt. Doch dann lernt sie James kennen, der ihr zeigt, dass es sich lohnt, im Hier und Jetzt zu leben. Bis ihnen das Schicksal dazwischenfunkt.

18 Jahre später: Angie ist auf der Suche nach Antworten. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt, dabei hat sie von ihm nicht nur ihre dunkle Haut geerbt, sondern auch ihre unstillbare Neugier. Obwohl ihre Mutter Marilyn gleichzeitig auch ihre beste Freundin ist, gibt es doch ein Tabuthema zwischen ihnen: James, Marilyns große Liebe und Angies Vater, der bereits vor ihrer Geburt ums Leben kam. Als Angie Hinweise findet, dass der Bruder ihres Vaters noch lebt, zweifelt sie plötzlich an der Geschichte ihrer Mutter. Ist es möglich, dass Marilyn gelogen hat? Ist James noch am Leben?

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Das Cover dieses Buches finde ich wunderschön. Die etwas dunstige Luft, die über der Stadt liegt, dazu noch die zwei Kolibris – einfach genial gemacht! Vor allem hat der Kolibri noch eine besondere Bedeutung, was perfekt zum deutschen Titel passt. Die Story wird in der dritten Person geschildert, abwechselnd in längeren Kapiteln aus der Sicht von Angie und ihrer Mutter Marilyn.

 

Die Story startet mit einem Prolog von Angie, der mich nach dem Lesen erst einmal verwirrt zurückließ. Es sind so viele Personen und Ereignisse darin verpackt, außerdem springt die Geschichte mit dem ersten Kapitel 18 Jahre zurück. Mutter und Tochter sind in ihren Abschnitten jeweils 17 Jahre alt und ähneln sich auf gewisse Art und Weise. Von der Hautfarbe zwar unterschiedlich, vom Charakter her doch so gleich. Manchmal musste ich mir regelrecht ins Gedächtnis rufen, über wen ich gerade lese.

Marilyns Leben ist geprägt von den hohen Erwartungen ihrer Mutter, die sie stets zu erfüllen versucht. Dabei hat Marilyn eine genaue Vorstellung von ihrer Zukunft – diese entspricht jedoch leider nicht der ihrer Mutter … Marilyn ist ein braver Teenager, der die Fotografie liebt, aber aus Kostengründen leider keine eigene Kamera besitzt. Dafür macht sie Gedankenfotos – eine richtig schöne Idee! Beim Lesen von Marilyns Leben hatte ich immer die Sechziger Jahre vor Augen, dabei spielt ihre Jugend Ende der Neunziger.

James ist ein sympathischer junger Mann, der sich nicht nur Marilyns Herz in kurzer Zeit erschlich. Er ist afroamerikanischer Abstammung mit einer Familie, die das junge Mädchen mit offenen Armen aufnimmt. Diese Wärme und Herzlichkeit fand ich einfach nur klasse!

Angie ist relativ verschlossen, kann gewisse Gefühle nicht zeigen oder richtig ausdrücken. Sie mochte ich aber genauso gerne wie die anderen Charaktere. Ich kann gut verstehen, dass sich Angie auf die Suche nach ihren Wurzeln macht. Möchte nicht jeder gerne wissen, woher er stammt? Für das junge Mädchen ist es auch eine Suche nach dem eigenen Ich – denn im Gegensatz zu ihrer Mutter weiß sie mit 17 Jahren noch nicht genau, wie ihre Zukunft aussehen soll.

Für Angie gab es immer nur sie und Marilyn. Ein Vater hat nie eine Rolle in ihrem Leben gespielt. Marilyn ist eine aufopfernde Mutter, die wirklich alles für ihre Kleine tut. Sie bringt sich im Kindergarten und der Schule ein, hält aber Abstand zu anderen Müttern. Wie konnte ich mich doch in diese Frau hineinversetzen …

 

Und obwohl sie es noch nicht in Worte hätte fassen können, verstand Angie in diesem Moment, dass sie mit jedem Schritt in die Erwachsenenwelt dem Menschen, den sie am meisten liebte, Schmerzen zufügen würde.

Seite 86

 

Ava Dellaira hat eine herzerwärmende Geschichte geschrieben, die sich unauslöschlich in mein Herz gebrannt hat. Ich mochte die Figuren unheimlich gerne, die Geschichte/Bedeutung der Kolibris, die unterschiedliche und stellenweise doch gleiche Lebensweise von Mutter und Tochter und auch die Tragik in dieser Story. Ich fand es wunderschön, dass es zum Teil in einer Zeit spielte, wo man sich als Pärchen noch „traditionell“ kennenlernte und nicht online oder per Handynachricht. Eine wunderschöne Liebesgeschichte findet hier statt. Aber es gibt auch Schmerz, Vorurteile und Rassismus. Wichtige Themen, die die Autorin hervorragend in die Geschichte einfließen lässt und mein Herz berührte. Ich würde gerne noch weitererzählen und schwärmen, aber ich möchte natürlich auch, dass diese Geschichte von vielen Menschen gelesen und im besten Fall geliebt wird. Jeder soll sich sein eigenes Urteil bilden und sich auf die Suche nach dem Kolibri machen ;) Herzensbuch mit einer dicken Leseempfehlung!

 

Sie ist am Leben, an diesem Tag, in dieser Welt voller Gewalt und unvorstellbarem Schrecken, voller Grausamkeit und Güte, voller Wunder und voller Liebe.

Seite 389

 

 

 

 

 

Zum Autor

 

Ava Dellaira fing schon als Kind mit dem Schreiben an. Sie ist Absolventin des Iowa Writer’s Workshop und war Koproduzentin der Filmadaption von Stephen Chobskys Bestseller Vielleicht lieber morgen. Neben Drehbüchern schreibt sie nun auch Romane, ihr Debüt Love Letters to the Dead war ein internationaler Erfolg. Ava Dellaira stammt aus Albuquerque, New Mexiko, und lebt heute in Los Angeles.

 

 

WERBUNG
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ab 14 Jahren

400 Seiten

übersetzt von Jessika Komina und Sandra Knuffinke

ISBN 978-3-7348-5043-1

Preis: 18 Euro

erschienen bei https://www.magellanverlag.de

Leseprobe https://www.magellanverlag.de/feine-bücher/jugendbuch/

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!