Absolutes Lesehighlight
Bewertet mit 5 Sternen
Stell dir vor, du lebst in einer Stadt, in der Wasser Mangelware ist, du den Himmel nicht sehen kannst, weil du unter einer Kuppel zusammen mit dreißigtausend anderen Menschen auf engstem Platzt lebst und du einer Tat beschuldigt wirst, die du nicht begangen hast und deswegen als Sklavin für andere Menschen leben sollst um sie zu bespaßen. Das alles ist White City und außerdem die Heimat von Sam.
Mich hat es begeistert, wie detailliert White City allein mit den Worten der Autorin in meinem Kopf gezeichnet wurde. Dabei ist es nicht nur die Umgebung, die so in meinem Kopf Gestalt annahm, sondern auch die Bewohner und das ganze Flair der Stadt wirkten so auf mich ein. Denn, die Geschichte spielt zu einer Zeit, in der Krieg, Kampf und Sex öffentlich auf einer Leinwand übertragen wird, um die Bewohner bei Laune zu halten und sie von den eigentlichen Dingen abzulenken.
>>Jeder macht es mit jedem, es gibt kaum feste Beziehungen. Treue und Vertrauen sind Fremdwörter geworden, das erschreckt mich.<< (S.4)
Sam jedoch kann nicht mehr weggucken, weil sie selbst mitten im Geschehen steckt. Sie wird zu einer Schachfigur der Diktatur des Senats und alleine Jax, der Warrior, dessen Bruder Sam angeblich getötet haben soll, kann ihr noch helfen. Dabei beweist Sam mehr als einmal Stärke und Mut zugleich und trotzdem wirkt sie oftmals verletzlich, besonders wenn es um ihre Gefühle geht. Für mich war sie ein Charakter, der so vieles und noch mehr in sich vereint, einfach wunderbar.
>>Diese Neuigkeiten überrumpeln mich, ich kann es kaum glauben. [...] Plötzlich habe ich den Drang aus der Stadt zu fliehen, die Enge der Kuppel zu verlassen.<< (S.74)
Jax ist der absolute Hammer! Ich meine es ernst, ich habe noch nie einen solchen männlichen Charakter kennen gelernt. Auf der einen Seite der absolute und knallharte Typ und auf der anderen Seite derjenige, der Rot wird wenn ihm etwas peinlich ist. Er ist der Wahnsinn, wenn er seine Fassade, wenn auch manchmal nur für einen kurzen Augenblick fallen lässt, und der weiche Kern sichtbar wird, weil man so etwas einfach nicht von ihm erwartet. Auch sein Humor, seine Attraktivität, ach einfach sein ganzer Charakter hat mich in seinen Bann gezogen und mich nicht mehr losgelassen.
>>Er hat eine Art an sich, dass man ihm keinen Wunsch abschlagen kann. Er ist ein charmanter Filou, ein Verführer.<< (S.30)
Aber auch der Schreibstil hat dazu geführt, dass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Sam erzählt und man hat wirklich das Gefühlt live mit dabei zu sein. Dadurch hat man einen noch besseren Einblick in Sams Ängste und Wünsche, sodass man all ihre Handlungen sehr gut nachvollziehen kann.
"Jax" ist in meinen Augen eine Geschichte, die man in Action, Erotik und interessanten Ideen kaum überbieten kann. Mich hat diese Geschichte absolut vom Hocker gerissen und mir wunderschöne Lesestunden beschert. Dadurch, dass das Ende ist so gestaltet ist, dass man eigentlich sofort zum zweiten Teil greifen will, weil man einfach wissen möchte, wie es weiter geht, werde ich wohl bald Crome besser kennen lernen...