Rezension

Absurde, satirisch, tragische Kommödie

Guten Morgen, Genosse Elefant - Christopher Wilson

Guten Morgen, Genosse Elefant
von Christopher Wilson

Bewertet mit 5 Sternen

Merkwürdige Überschrift! Oder? Aber auch der Roman hat merkwürdige Züge. Ist er eine Tragödie, eine Satire oder Komödie? Die Antwort lautet: Ja! Alles drei! Christoper Wilson hat einen Roman geschrieben, bei dem man oft lachen muss, einem aber das Lachen auch oft im Halse stecken bleibt. 

Aber zunächst zur Handlung: Juri, die Hauptperson, ist ein zwölfeinhalb Jahre alter Junge, der vor sechs Jahren von einem Milchwagen angefahren und durch die Luft geworfen wird, um dann anschließend noch von einer Straßenbahn überfahren zu werden. Das hat einige vor allem geistige Folgen für ihn. Er leidet an sozusagen furchtloser Impulsivität. Er sagt immer das, was er denkt. Das ist eigentlich im damaligen Russland unter Stalin nicht empfehlenswert. Aber weil er ein so vertrauenerweckendes Gesicht hat und als verrückt gilt, kommt er damit durch und wird in Stalins Datscha während dessen letzten Lebenswochen zu seinem Vorkoster. 

Absurd ist die Situation oft. Aber so ist auch die menschenverachtende Haltung und Handlung der Regierenden. Man könnte sie ins Reich der Fiktion stellen, wenn man nicht wüsste, dass vieles davon real war. 

Das Buch ist also eine absurde satirisch, tragische Komödie. Und wirklich lesenswert.