Rezension

Abwarten und Tee trinken

Tee. Matcha. Mord -

Tee. Matcha. Mord
von Oliver Buslau

Bewertet mit 5 Sternen

Es wird viel Tee getrunken in den verschiedenen Kurzgeschichten, die in diesem Buch zusammengefasst sind, abwarten und Tee trinken ist allerdings nicht unbedingt die Art und Weise, in der die verschiedenen Protagonisten hier mit Problemen umgehen. Da wird schonmal bei einer heißen Tasse Earl Grey eiskalt gemordet. 

Die Sammlung enthält Kurzkrimis von verschiedenen Autorinnen und Autoren, die meisten waren mir namentlich bisher nicht bekannt. Jeder von ihnen hat seinen eigenen Stil, seine eigene Herangehensweise, die Geschichten sind unterschiedlich aufgebaut, haben aber eben alle das gleiche Oberthema - Tee und Mord. So begegnet dem Leser die alte Dame, die den Einbrecher freundlich mit Tee und Mokkatorte bewirtet, oder die Zollbeamten, die sich an einer wertvollen Ladung Macha aus Japan bedienen. Man reist in der Zeit zurück nach Amsterdam, als der Teehandel per Schiff noch ein gefährliches Unterfangen war und trifft in einer anderen Geschichte einen Inspector in einem beschaulichen Örtchen in England, dessen Frau nicht nur ein gutes Händchen für ihre Rosen hat. 

In einer Anthologie muss man immer damit rechnen, dass einem nicht alle Geschichten gleichermaßen gefallen. Hier hat mir alles gut gefallen, nur beim Kampf gegen die Kaffeehexe war mir das etwas drüber, aber letztlich passt es auch wieder perfekt. Die Geschichten schlagen fast immer einen unerwarteten Haken, sind oft mit einem Augenzwinkern erzählt und der Leser wird vom Ausgang überrascht.

Die Länge der einzelnen Krimis ist gut gewählt und so eignet sich das Buch gut für unterwegs, wenn man mal Wartezeiten überbrücken muss.  Ein gut gemeinter Rat - sollte ihnen dabei jemand einen Tee servieren wäre ich vorsichtig.