Rezension

Ach Phedre...

Kushiel - Der Verrat - Jacqueline Carey

Kushiel - Der Verrat
von Jacqueline Carey

Bewertet mit 4 Sternen

Phedre ist etwas älter und reifer geworden. Älter ja, bei reifer war ich mir oft nicht sicher. Wie im ersten Teil wird man auch bei "Der Verrat" ordentlich in der Weltgeschichte rumgescheucht. So landen wir also irgendwann in La Sarmissima, wo sich laut Phedres Verdacht ihre Gegenspielerin Melissande versteckt haben soll. Und wieder ist Phedre hilflos den Launen der Götter und den Intrigen der Sterblichen ausgeliefert.

Carey hat eine derart gewaltige Art zu erzählen, dass einem Berge, Städte und das Meer schon von der Seite aus anspringen. Es ist einfach immer wieder herrlich und faszinierend, wohin sie einen mitnimmt. Warum um Himmels willen ist Phedre also die meiste Zeit so unausstehlich? Ich habe keine Ahnung, was hier passiert ist. Phredre war zwar im ersten Teil schon streckenweise anstrengend, aber im zweiten Teil ging sie mir ziemlich oft mit ihrer launischen, selbstsüchtigen und fordernden Art auf den Keks. Und es war ein großer Keks... Gott sei dank waren auch wieder ihr Gefährte Jocelin und der Cevalier Ti-Phillipe dabei um die ganze Stimmung zwischendurch wieder aufzulockern. Dennoch war die Reise, wie auch nicht anders zu erwarten, sehr spannend.

Was mich übrigens noch ziemlich genervt hat war ihre andauernde und sich ständig wiederholende Lobeshymne auf die D'angelie. Ja Phredre, wir wissen, dass du stolz darauf bist. Ja, wir wissen, dass dein Volk das Schönste ist und JA PHEDRE du hast wirklich schon drei mal gesagt. Herrje! Hoffentlich tut sie das im letzten Teil nicht auch so ausgibig. Aber Phedre wäre nicht Phedre, wenn es anders wäre. Daher bin ich einfach auf den letzten Teil gespannt ;)