Rezension

Ach übrigens: Du bist eine Elfenprinzessin!

Prinzessin der Elfen 1: Bedrohliche Liebe - Nicole Alfa

Prinzessin der Elfen 1: Bedrohliche Liebe
von Nicole Alfa

Bewertet mit 2 Sternen

Lucy ist 16, lebt bei Onkel und Tante, kann sich nicht an ihre Eltern erinnern, wird immer kurz gehalten, darf nie groß rausgehen und zieht mit ihren Verwandten ständig um. Es nervt sie, aber außer, dass sie darüber jammert, tut sie eigentlich nichts. Eines Tages werden sie von Unbekannten angegriffen und sie bemerkt nicht nur, dass sie seltsame Sachen kann - zum Beispiel plötzlich fliegen -, sondern dass ihr Retter sie auf eine andere Welt mitgenommen hat. Und plötzlich soll sie Prinzessin der Elfen sein, auf eine Akademie gehen und lernen, was königliche Elfen so lernen müssen. (Einwurf: anscheinend nicht viel). Zusammen mit Kobolden und Elben soll die Akademie eine Art Friedensprojekt unter diesen Völkern sein, aber davon merkt man nicht viel, Mobbing und Abneigung sind untereinander an der Tagesordnung. Und dann beginnen wieder Anschläge auf ihr Leben.

Potenzial war ja rein von der Idee her vorhanden, nur ist die Umsetzung nicht gut gelungen. Dabei würde es auch nicht zwingend an der Schreibweise liegen, wenn sich der Lektor/die Lektorin die Mühe gemacht hätte, den teilweise kindlichen Stil in eine etwas erwachsenere Richtung zu lenken, die permanenten Wiederholungen gedämpft (wie kann man nicht sehen, dass beim Auftauchen von Daan IMMER WIEDER eisblaue Augen erwähnt wurden? Bis zum Abwinken!), dass immer wieder dieselbe Beschreibung der verschiedenen Rassen geradezu wikipediaartig heruntergebetet worden sind? Ärgerlich auch die ganzen Logiklücken in der Geschichte. Fängt schon damit an, dass Onkel und Tante gerade mal so um die 29 Jahre alt ist, Lucy aber an der Schule auf einen etwa gleichaltrigen Cousin trifft, dessen Vater der jüngere Bruder der Tante ist - wann machen die ihre Kinder? Mit zehn? Auch soll Lucy die Kronprinzessin und damit sehr wertvoll sein, aber kümmert es jemanden, dass Anschläge auf sie vorgenommen werden? Oh, ich vergaß, nach dem zweiten oder dritten Mordversuch gab es "Leibwächter". Die waren so engagiert, dass die Prinzessin ständig mit dem Jungen, an dem sie interessiert war, etwas unternehmen konnte, ohne dass die etwas dagegen unternahmen. Lucy erzählt übrigens ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive, kann aber ständig wissen, dass sie rot und röter wird. (Ebenfalls zweimal pro Seite ungefähr.) Und wenn sie - anscheinend weil sie dauernd einen Spiegel vor ihr Gesicht hält, um das zu wissen - mal nicht rot wird, kämpft sie mit den Tränen oder gegen ihre generalisierte Angststörung. (Anders ist ihre ständige Furcht vor einfach allem nicht zu erklären.) Das erwachsene Personal ist übrigens völlig inkompetent. Die erklären was, stupsen das Mädchen an und sagen: Mach mal. Obwohl sie genau wissen, dass sie ihre Ausbildung (so sie überhaupt Bildung hat) auf einem anderen Planeten erhielt. Nein. Einfach nein. Ich weigere mich zu glauben, dass intelligente Wesen solche Unterrichtsmethoden verwenden, siehe auch bei der Selbstverteidigung. "So, alle mal aufstellen und verteidigen." Das wäre so, als käme ein Lehrer zu Drittklässlern, wirft ihnen eine Gleichung mit zehn Unbekannten auf den Tisch und sagt: "Anfangen." Dieser Anfang einer Trilogie (?) ist für mich das Ende.

Kommentare

lex kommentierte am 22. Juni 2018 um 09:47

Impress! Warum bin ich nicht überrascht? :-)

E-möbe kommentierte am 22. Juni 2018 um 19:20

Not impressed? ;)

Lesemama kommentierte am 22. Juni 2018 um 19:25

Ist dir nicht deine Zeit zu schade, um Bücher zu lesen, die dir überhaupt nicht gefallen?

E-möbe kommentierte am 22. Juni 2018 um 19:36

Woher soll ich denn wissen, ob sie mir nicht gefallen, wenn ich sie nicht lese, El-Em?

Lesemama kommentierte am 22. Juni 2018 um 19:39

Stimmt auch wieder ... *handvordiestirnklopf*

E-möbe kommentierte am 22. Juni 2018 um 20:30

Wobei ich dir jetzt die Wahrheit hinter diesem Buch erzählen muss. Ich habe bei netgalley bei dieser Challenge mitgemacht. Da konnte man 21 Bücher einfach so anfordern. Bei dem hier wollte ich eigentlich nur auf die Inhaltsangabe gehen und nachsehen, worum es überhaupt ging. Schon war es in meinem Bücherregal - das Draufklicken auf das Buch war gleichbedeutend mit Anfordern. Ein Fall von "dumm gelaufen" oder "läuft bei mir". ;)

Lesemama kommentierte am 22. Juni 2018 um 20:32

Aachi, du hast eben meinen Abend gerettet.
Mein Mann guckte etwas irritiert, weil ich so lachte :D

lex kommentierte am 22. Juni 2018 um 20:33

Im-(Button)-Press-Modus. :-)

E-möbe kommentierte am 22. Juni 2018 um 20:53

Ich stellte dann fest, dass es bei allen diesen Challengebüchern so ging. Nachdem ich wegen fortgesetzter Dummheit auch noch "Ein Gentleman in Arles" lesen musste, begriff ich das System und wurde beim Klicken vorsichtiger. :D

@El-Em: Du darfst jederzeit über mich lachen. ;)

Lesemama kommentierte am 22. Juni 2018 um 20:54

Hast du da auch schon eine Rezi geschrieben ?