Rezension

Achter Band um Aubrey und Maturin

Die Inseln der Paschas - Patrick O'Brian

Die Inseln des Paschas
von Patrick O'Brian

Bewertet mit 3 Sternen

Für gewöhnlich diskutierte er seine Befehle und Entscheidungen mit niemanden an Bord. Seiner Meinung nach war ein Schiff, und ganz besonders ein Kriegsschiff, kein "gottverdammter Debatierclub" oder gar "das Unterhaus, diese Ausgeburt der Hölle". (...auch eine Sichtweise...)

Inhalt:

Monatelang hängt Kapitän Jack Aubrey im Blockadedienst vor Toulon fest, was die komplette Mannschaft der 'Worcester' herunterzieht und an dem Nerv nagt. Da sind kleine Sonder-Aufträge wie Depeschendienste von der Admiralität eine nette Alternative für Jack. Noch mehr dann diese Order: um die strategisch wichtige Stadt Kutali unter Kontrolle zu bekommen, benötigen die Briten Unterstützung durch die Türken - doch welcher ist der richtige Beylik der rivalisierenden Mustapha, Ismail und Schiahan? Der Kapitän und sein Freund Stephen Maturin sowie Professor Ebenezer Graham sollen die drei Paschas kontaktieren und den richtigen Verbündeten heraus zu picken. Ein heikles Unterfangen, sind doch zum einen einige französische Schiffe im östlichen Mittelmeer unterwegs und zum anderen die meisten anliegenden Mittelmeer-Staaten auf ihre Neutralität erpicht. Auch der Geheimdienst kann nicht sagen, welchen der drei Paschas man trauen kann und wer mit den Franzosen sympathisiert...

Meinung:

Also ich muss schon sagen, dass der achte Roman um Jack Aubrey und seinem Freund Stephen Maturin auf der halben Seitenanzahl genauso zäh ist, wie der darin beschriebene Blockadedienst. Es ist zwar interessant, wie Autor Patrick O'Brian detailliert auch solch eine nervenzehrende Sache beschreibt und es dem Leser näher bringt. Doch in der Handlung geht es so kein bisschen voran. Die Rückkehr von Jack Port Mahon ist für Stammleser ganz nett, aber irgendwie fehlt dem Roman gut dreiviertel des Romans an Feuer. Der Autor legt am Ende zwar noch eine aufregende Schlacht hin, aber unterm Strich fand ich viele Seiten des Buches streckend. Ich habe mich gefragt, ob es daran lag, dass der deutsche Übersetzer Matthias Jendis den Unterschied ausmacht, doch zum einen hat er schon einen Vorroman toll übersetzt und zum anderen fällt es weiter nicht auf. Es liegt schlicht der weniger actionsgeladenen Handlung, dass 'Die Inseln der Paschas' das bisher schwächste Buch um Jack Aubrey und Maturin ist...

Fazit:

schwacher und zähflüssiger historischer Roman, der eher was für Fans der Serie ist...

6,5 Sterne