Rezension

Achterbahn der Emotionen

Wenn du gehst - Denise Träbing

Wenn du gehst
von Denise Träbing

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich ist Jana gerade dabei, ihre Hochzeit zu planen. Doch dann wird sie von ihrem Verlobten betrogen und ihre komplette Welt gerät ins Wanken. Sie verschließt sich, grübelt, lenkt sich ab. Soll sie wirklich die vergangenen Beziehungsjahre aufgeben oder gibt sie Sven noch eine Chance? Doch dann tritt auch noch ein anderer Mann in ihr Leben, der die Entscheidung nicht leichter macht...
Geschichten, in denen die Hauptfigur erst dem einen ewige Liebe schwört und dann im nächsten den Partner fürs Leben sieht und unendlich verliebt ist, finde ich immer sehr anstrengend und unglaubwürdig. Genau das hatte ich zwischenzeitlich auch von dieser Geschichte befürchtet, aber es entwickelt sich zum Glück anders.

Jana ist grundsätzliche eine sympathische Protagonistin. Als Leser kann man mit ihr als Ich-Erzählerin ein breites Spektrum an Emotionen erleben. Ihre Traurigkeit, Zorn und Zerrissenheit sind nachvollziehbar geschildert. Allerdings gab es auch Passagen, in denen ich Jana mit ihren endlosen Grübeleien, die zu kaum einem Ergebnis führten, etwas anstrengend fand.
Durch die regelmäßigen Zeitsprünge wird das Gefühl, dass Jana ihre Entscheidung ewig in die Länge zieht, noch zusätzlich verstärkt. Andererseits hätte eine zeitliche Raffung das Geschehen eher unrealistischer gemacht, sodass ich insgesamt froh bin, dass sich meine Befürchtungen von turbulenten Partnerwechseln nicht bestätigt haben.

Die Geschichte ist vorhersehbar und überraschend zugleich. Es gibt immer wieder Ereignisse, die kaum anders kommen konnten, doch sind sie dann irgendwie auch immer mit einer unerwarteten Wendung verbunden, sodass am Ende nichts komplett so ist, wie ich es erwartet habe.
Die Handlung bietet vielfältige Emotionen. Es macht Spaß, Jana auf ihrem Weg zu begleiten und zu grübeln, wann sie sich endlich entscheiden wird. Dank des angenehmen, flüssigen und bildhaften Schreibstils lässt sich das Buch zügig lesen.
Geschichte voller Emotionen zum Mitleiden und Mitfiebern. Etwas weniger sich im Kreis drehende Grübeleien hätten der Handlung ein wenig mehr Tempo verliehen.