Rezension

Achterbahn der Gefühle

Nur ein halbes Herz - Debbie Wyrich, Tanja Janz

Nur ein halbes Herz
von Debbie Wyrich Tanja Janz

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover zeigt Daniel im Vordergrund und seine Mutter Debbie im Hintergrund. Ich finde das Cover sowohl auch den Titel des Buches sehr schön gewählt. Im Buchladen sowohl auch auf Buchportalen würde es mir sicherlich ins Auge fallen. Die Kurzbeschreibung des Buches klingt interessant und man möchte mehr über Daniel und auch Debbie erfahren. Und vor allem wie sie diese schlimme Zeit durchlebt und Überstanden haben…

Kurz zum Inhalt des Buches:

Debbie ist eine glückliche Schwangere, die am 21.02.1997 einen scheinbar kerngesunden Sohn zur Welt. Die Freude um den kleinen Daniel ist sogar jetzt noch für den Leser spürbar, als wären wir direkt mit in der Klinik. Doch Debbies Mutterinstinkt schlägt an: Daniel bekommt blaue Lippen und heftige Schweißausbrüche. Kurze Zeit später stellt der Kinderarzt eine schreckliche Diagnose: Der kleine Mann hat nur ein halbes Herz. Das Buch berichtet von dem kleinen Kämpfer Daniel aber auch von seiner Mutter, und wie sie diese schwere Zeit erlebt hat.

Nun zu meiner Meinung:

Als Mutter eines kleinen Sohnes hat mich dieses Buch sehr stark berührt. Ich habe mit Debbie anfangs gelacht, ihre Freude über die Geburt geteilt und schrecklich geweint, als die Diagnose durch den Arzt erfolgt. Auch jetzt beim Schreiben der Rezension bekomme ich bei dem Gedanken daran wieder einen Kloß im Hals. Was ich aus diesem Buch mitnehme ist die treffende Beschreibung der Mutterliebe: „die eigene Bereitschaft, für das geliebte Kind über die eigenen Grenzen hinauszuwachsen und nie aufzugeben. Koste es, was es wolle

Allerdings kommt es in dem Buch auch zur Trennung zwischen den anfangs so glücklichen Eltern und so kann ich leider nicht unbedingt jede Handlung Debbies nachvollziehen. Aber urteilen möchte ich in dieser Rezension darüber nicht. Ich denke auch nicht, dass es jemandem zusteht dies zu tun, da niemand die eigentlichen Hintergründe kennt. Und hier liegt leider auch mein Problem mit dem Buch. Es werden einige Sachen angerissen, aber dann nicht weiter, für den Leser nachvollziehbar, beschrieben. Ebenso empfand ich, dass wir sehr wenige Informationen über Daniel erhalten. Ich hätte z.B. sehr gerne mehr über das Heranwachsen des kleinen Kämpfers erfahren. Wie er anfängt zu laufen, sein erstes Wort spricht usw. Auch fehlen mir wiederum an anderen Stellen die Informationen zu seinem aktuellen Gesundheitszustand um gewisse Situationen nachvollziehen zu können.

Ich kann nur sagen, dass ich dieses Buch zwar an 2 Tagen gelesen habe, aber bestimmt eine gute Woche über dessen Inhalt gegrübelt habe (und es immer noch mache). Es war immerzu eine Achterbahnfahrt für die Gefühle und Gedanken, so dass mich dieses Buch doch schon sehr beschäftigt- und dies habe ich eher sehr selten bei Büchern. Somit habe ich auch lange über die Sternenvergabe nachgedacht. Anfangs war ich bei einem Stern – Mittlerweile denke ich, dass dieses Buch einfach seine 5 Sterne verdient. Denn bisher hat mich selten ein Buch so berührt und zum Nachdenken und Aufregen angeregt,  wie Dieses.

Debbie ist eine starke Frau, von der sich so einige Eltern etwas abschauen sollten. Und auch Daniel wünsche ich weiterhin nur das Beste und viel Erfolg bei weiteren eventuell anstehenden Operationen. Das Buch ist einem sehr schönem Schreibstil geschrieben, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat.

Mein Fazit:

Ich ging anfangs davon aus, dass dieses Buch von Eltern gekauft wird, die in einer ebensolchen Situation sind und sich Antworten wünschen und wollte hier erst negativ anmerken, dass diese hier nicht zu finden sind. Aber doch, genau diese eine wichtige Frage aller Eltern wird in diesem Buch beantwortet: Daniel hat alle Operationen überstanden und lebt! Das Buch macht Eltern Mut und führt ihnen vor Augen, dass sie die Hoffnung niemals aufgeben sollten!! Danke an Debbie, dass sie sich die Zeit genommen hat, dieses Buch zu schreiben.