Rezension

Achtung Suchtpotenzial

Die Auserwählten - Im Labyrinth - James Dashner

Die Auserwählten - Im Labyrinth
von James Dashner

Bewertet mit 5 Sternen

INHALT:

Sein Name ist Thomas. An mehr kann er sich nicht erinnern. Und er ist an einem bizarren Ort gelandet – einer Lichtung, umgeben von einem riesigen Labyrinth.
Zusammen mit fünfzig Jungen, denen es genauso geht wie ihm, sucht Thomas einen Weg in die Freiheit. Der führt durch das Labyrinth, dessen gewaltige Mauern sich Nacht für Nacht verschieben, und in dem mörderische Kreaturen lauern.
Doch gibt es wirklich einen Weg hinaus? Und wer hat sich dieses grauenvolle Szenario ausgedacht? Den Jungen bleibt nicht viel Zeit, um es herauszufinden...
Ein tödliches Labyrinth ohne Ausweg - Spannung pur!
Band 1 der Erfolgstrilogie

KURZER EINBLICK:

Ein Geruch von verbranntem Öl macht alles noch schlimmer. Er hätte am liebsten vor Angst geweint, aber es kamen keine Tränen; er konnte nur dasitzen, allein, und warten.
(Seite 8)
Und wir wollen, das du kapierst, warum man dem werten Labyrinth lieber nicht auf die Füße tritt, verstehst du?  Wollen dir zeigen,  warum du nie, nie auf die hirnrissige Idee kommen solltest, deinen Arsch da reinzubewegen.
(Seite 56)
… -, von ein Frau, die sich in einem Irrgarten verlaufen hatte. Sie entkam, indem sie die rechte Hand nie von der Labyrinthwand wegnahm und beim Laufen immer mit der rechten Wand Kontakt hielt. Dadurch war sie gezwungen an jeder Ecke nach rechts zu gehen und die simplen Gesetze der Physik und Geometrie sorgten dafür, dass sie so irgendwann den Ausgang fand. Es war logisch.
(Seite 268)
„Ich glaube … ich glaube, dass wir hier sind, weil wir an irgendeinem komischen Experiment teilnehmen oder an einem Versuch oder irgend so was. Das Experiment muss irgendwie zum Abschluss kommen. Wir können nicht ewig hier leben- diejenigen, die uns hergeschickt haben, wollen es zu Ende bringen. So oder so.“
(Seite 323)
„Wir lassen nicht zu, dass sie so was mit Kindern machen. Wir haben geschworen ANGST zu bekämpfen, koste es, was es wolle. Wir dürfen unsere Menschlichkeit nicht verlieren, egal aus welchem Grund.“
(Seite 481)

 

MEINE MEINUNG:
Thomas ist aufgrund seines Gedächtnisverlustes und seinem kurzen Aufenthalt im Labyrinth schwer einschätzbar. Oftmals kommt er einem sehr impulsiv vor, was ihn unüberlegt erscheinen lässt. Dann wiederum lässt er uns wieder an seinen Gedanken teilhaben und wir erkennen, dass alles irgendwie doch einen Sinn ergibt. Wir vertrauen ihm, auch wenn wir nicht vorahnen können was er vorhat.
Chuck ist genau richtig beschrieben und so einen Charakter ist in solch einer Geschichte nicht weg zu denken. Auch wenn er etwas nervig sein kann, hat man ihn ins Herz geschlossen und man vermisst ihn sofort wenn er mal nicht da ist. Die brüderlichen Gefühle werden geweckt und der Beschützerinstinkt lebt auf. Schön, das wir hier als hilfsbedürftigen Charakter einen „kleinen Bruder“ haben, ist es doch meistens immer das schwächere Geschlecht und es würde sich um eine kleine Schwester handeln.
Minho, Newt & Alby sind Anführer & Kämpfer mit sehr unterschiedlichen Stärken. Im Gesamtpaket aber genau die Richtigen für den Job, Entscheidungen zu treffen.  Auch das macht die Geschichte abwechslungsreich und lässt absolut keine Langeweile aufkommen.
Teresa taucht erst im letzten Drittel des Buches auf, aber doch sehr dominant. Aber was anfangs als sehr starker Charakter erscheint, lässt nach. Sie ist nicht so taff wie sie rüberkommt und man spürt das ihr das alles ganz und gar nicht geheuer ist. Mit ihrem Gedächtnis geht also auch die Stärke verloren.
Aufgrund dieser unterschiedlichen Charakteren & Emotionen hat man das Gefühl selbst in diesem Labyrinth fest zu sitzen. Wir wollen, die Herausforderung annehmen und das Rätsel lösen. Es macht die Geschichte sehr emotional und fesselnd.  Mit sehr viel Spannung und Nervenkitzel gehen wir auf die Jagd nach den Griewern und überlegen uns fieberhaft wie es aus diesem Labyrinth raus geht. Die ziemlich am Anfang gezeigte Lösung, erscheint uns zu einfach und desto überraschter ist man, wenn man bei genauerem nachdenken feststellt, dass es eigentlich nur diese Lösung sein kann. Der Autor führt uns hier auch teilweise ganz schön an der Nase rum, worüber man am Ende nur den Kopf schütteln kann, wie beeinflussbar man ist. Aber da wir als Leser ja auch im Labyrinth festsitzen, ist diese Irreführung wohl mit einem verständlichen Lächeln abzutun.
So muss es sein!
Ich als Leser muss spannend die Handlung, die Entscheidungen und die Emotionen nachvollziehen können und vor lauter Spannung die Zeit vergessen. Das macht ein gutes Buch aus, und von genau diesen habe ich eins vor mir habe!
Nach langer Zeit habe ich hier mal wieder ein Buch, das nicht in der „Ich-Form“ geschrieben ist, was mir sehr gut gefällt. Und es hat auch nichts an den genannten Wahrnehmungen verloren, mehr in der Geschichte drin sein geht nicht. Ein sensationeller Einstieg in eine Zukunftsvision die mehr als reell erscheint.
Was für mich hier auch nicht unerheblich scheint, ist das ich hier ein Buch eines männlichen Autors vor mir habe. Ist es doch für mich sehr ungewöhnlich und muss feststellen, dass die Mehrzahl meiner Bücher aus einer weiblichen Feder entspringt.
Schlimm, das erst das Kinoplakat mich auf diese Bücher aufmerksam gemacht hat. Oder sollte ich sagen, Gott sei Dank? Denn sonst wären sie mir vielleicht nie unter die Nase gesprungen. Und ich hätte echt was verpasst. Jetzt weiß ich, das ich den Weg in den Kinosessel  schnellst möglichst auf mich nehmen muss. Und so freue ich mich wenn ich ab dem 16.10. mir die Verfilmung ansehen kann. 

Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, gleich mit dem ersten Band der Trilogie meine Highlightstern vergeben, so begeistert hat mich dieses Buch gefesselt.

Achtung  **  SUCHTPOTENZIAL **