Rezension

Action, Action, Action

Secret Protector, Band 1: Tödliches Spiel - Andrew Lane

Secret Protector, Band 1: Tödliches Spiel
von Andrew Lane

Bewertet mit 3 Sternen

** Rasch zerrte er dann ein paar Trümmerteile aus dem zerstörten Kiosk und lehnte sie gegen den Haufen aus Dach und Rollladen, sodass sich eine provisorische Sprungschanze ergab die in Richtung des Nashorngeheges wies. **

Lucas lebt in seinem alten Wohnmobil auf abgelegenen Parkplätzen und bleibt gern unter dem Radar. Sobald er das Gefühl hat, die Leute kommen ihm zu dicht, verschwindet er in eine neue Stadt. Doch als bei einem Event vor seinen Augen der kleine Bruder der Profi-Gamerin Una entführt wird, nimmt er die Verfolgung auf und eine abenteuerliche Jagd beginnt.  

Die neue Serie von Andrew Lane lebt von rasanter Action und coolen Charakteren. Und anfangs hat mich das Konzept auch voll abgeholt. Ich fand Lucas und sein Job im Zoo sehr interessant und es geht auch recht flott zur Sache. 

Der Schreibstil ist rasant, flüssig und spannend - die Ideen unkonventionell und teilweise herrlich überzogen, aber das macht Spaß. Und irgendwie, klar, lebt der Roman davon. Nur mit der Zeit verflog der Reiz, es wurde too much und auch die Erfolgssträhne unseres Helden wurde ein wenig unrealistisch. Was also zu Beginn noch etwas drüber, aber unterhaltsam, spannend und frisch war, hat später leicht genervt. Ein paar Szenen mit weniger überzogener Action und etwas mehr Tiefe hätten der Geschichte ganz gut getan. 

So bleiben die Protagonisten allesamt leicht undurchsichtig und distanziert. Man erfährt zwar etwas über Lucas Vergangenheit und Familie, aber nicht wie er zum Secret Protector wurde. Er ist absoluter Einzelgänger und wirkt unheimlich emotionslos, er kämpft um Menschenleben ohne eine Verbindung zu Ihnen aufzubauen. Er ist ein interessanter Charakter, aber so richtig warm wurde ich mit ihm nicht.

Trotzdem hat mich der Roman gut unterhalten mit seinen Verfolgungsjagden rund um den Globus, kreativen Ideen und durchgehender Action - auch wenn er manchmal ein bisschen übers Ziel hinausschiesst.