Rezension

Äquator

Äquator - Antonin Varenne

Äquator
von Antonin Varenne

Äquator – Antonin Varenne

Das hier ist eine interessante Mischung aus Western und Abenteuerroman. Diesen beiden Genres sollte man also nicht ganz abgeneigt sein. Ist es Flucht oder Fernweh, die den Protagonisten Pete Ferguson immer weiter antreibt? Den Äquator will er sehen. Perspektive hat er darüber hinaus kaum. Unterwegs gerät er auch noch in etliche brenzlige Situationen. Es ist das 19. Jahrhundert, in Nebraska und Nevada wird er gesucht, als Brandstifter und Mörder. Er schließt sich zunächst Büffeljägern an und gelangt schließlich nach Mexiko. Egal wo er auftaucht, es gibt immer Ärger und Grund zur Flucht. Und so geht es immer weiter Richtung Süden.

Pete ist ein geborener Abenteurer. Er findet aus jeder Situation einen Ausweg und schafft es meist auch noch eine zweite, schwächere Person zu retten. Er hat das Herz am rechten Fleck, ein wahrer Held eben. Vielleicht ein bisschen viel des Guten, aber egal. Einige Entwicklungen erschienen mir sehr an den Haaren herbeigezogen. Normalerweise würde mich das sehr stören, hier nicht. Warum auch immer.

Überhaupt könnte man viele kleine Schwächen an diesem Roman finden, wenn man will. Man kann ihn aber auch einfach sein lassen, wie er ist und die einzigartige Atmosphäre genießen. Und ebendiese mochte ich sehr. Pete ist ein sehr empfindsamer Held, der nicht nur den Äquator sucht sondern auch seinen Platz im Leben. Die Stimmung und die Atmosphäre des Wilden Westens sind hervorragend eingefangen.

Die Geschichte ist fesselnd erzählt mit vielen nachdenklichen Momenten. Ich habe die Lektüre sehr genossen. Trotz allen Kritikpunkten mochte ich das Buch sehr. 4 Sterne