Rezension

** Ärger im Ruhrpott - Teil 3 **

Trallafitti
von Sonja Ullrich

Bewertet mit 3 Sternen

Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass ich es für wirklich ratsam halte, dass man zunächst einmal die zwei vorherigen Teile der Reihe um Esther Roloff gelesen haben sollte, bevor man sich „Trallafitti“ widmet. Esther und die weiteren Personen in den Romanen von Sonja Ullrich haben nämlich schon so einiges erlebt und die Beziehungen zwischen diesen Charakteren haben sich ebenfalls dementsprechend weiterentwickelt.

In die Story von „Trallafitti“ kam ich recht gut hinein und konnte mich schnell wieder daran erinnern, was für eine lebensfrohe, chaotische, aber auch liebenswerte Person Esther Roloff ist. Zwar hat sie ihren eigenen Kopf und agiert hin und wieder planlos, dann allerdings auch wieder geradezu genial und geschickt. Gut finde ich es, dass die Charaktere aus den vorherigen Bänden ohne große Umschweife in die neue Story eingebunden werden. Ich habe zwar gemerkt, dass der vorherige Roman schon einige Zeit her war, jedoch war ich dennoch ziemlich schnell wieder in der Geschichte drin.

Nachdem Esther die letzten Geschehnisse in einem Urlaub in der Ferne verarbeitet hat, traut sie ihren Augen nicht. Gerade wieder Zuhause angekommen, findet sie bereits wieder eine Leiche – und zwar direkt im Treppenhaus vor ihrer Wohnungstür. Auch wenn alles nach einem Herzinfarkt aussieht, wird ihr schnell klar, dass dies nicht alles gewesen sein kann. Der Tote trägt einen Zettel mit ihrem Namen, sowie ein Foto eines unbekannten Mädchens bei sich. Als schließlich bekannt wird, dass es sich bei dem Toten um einen Brülling handelt, zählt Esther schnell 1 und 1 zusammen.

Wie sich herausstellt, war Gregor, ihr merkwürdiger, aber anziehend wirkender Bekannter, einst mit Julia Brülling zusammen, bis diese getötet wurde. Nach und nach baut sich eine Story um das Verschwinden einer jungen Frau auf, gepaart mit Verschwörungen, politischen Verstrickungen und gefährlichen, eigenständigen Ermittlungen. Für meinen Geschmack war diese Story alles in allem zu undurchsichtig und zu umfangreich. Zwar ist es nicht verkehrt, eine Geschichte zu schreiben, bei der der Leser ein wenig gefordert wird, bzw. die durch verschiedene Facetten strotzt, jedoch sollte ein Krimi für mein Empfinden auch leicht zu lesen sein. Ebenfalls hätte es für meinen Geschmack hier und da noch ein wenig mehr Spannung geben können.

Alles in allem ein guter, unterhaltsamer Krimi, bei dem mir vor allem die Entwicklung gefällt, die Esther und Gregor nehmen. Die Hauptstory um das Verschwinden von Martha Brülling sagt mit hingegen leider weniger zu.

Ich bin sicher, dass Sonja Ullrich einen vierten Teil veröffentlichen wird. Da ich grundsätzlich gut unterhalten wurde und es interessant finde, dass Orte aus der näheren Umgebung Erwähnung finden, werde ich den nächsten Roman ebenfalls lesen. Ich hoffe, dass dieser dann ein wenig durchsichtiger und leichter zu lesen sein wird.