Rezension

Ärgerlich

Dark Moon - Claire Knightley

Dark Moon
von Claire Knightley

Dieses Buch hat mich richtig wütend gemacht. Wo soll ich anfangen?

Das Buch kommt sehr schön daher, der Schutzumschlag ist – meiner Meinung nach – gut gestaltet, es spricht mich einfach an. Außerdem ist es ein schweres Buch, das so manche Lesestunde verspricht.

Tja, der äußere Schein kann täuschen. Wenige Worte ‚füllen’ die Seiten, das Papier ist noch dazu von der eher schwereren Qualität. Und auch, wenn es sich schlussendlich um ein Buch mit 345 Seiten handelt, so ist es doch eine gewaltige Mogelpackung. Ich schätze, 200 enger bedruckte Seiten hätten es auch getan, aber dann gäbe es natürlich keine Rechtfertigung für den hohen Neupreis. Argh!

Inhaltlich tun sich wahre Abgründe auf, da kommt der Freitag mal schnell direkt nach dem Montag (ehrlich, ich habe es drei mal nachgelesen), die Autorin verliert sich gerne in völlig unerheblichen Kleinigkeiten, die den Leser, also mich, fragen lässt: soll ich mir das jetzt merken, ist das wichtig? Aber nein, es ist natürlich völlig unwichtig und nur ein weiteres Mittel, eine Geschichte zu strecken.

Die Charaktere bleiben trotz sichtlichem Bemühen der Autorin blass und uninteressant. Die spannenderen Szenen haben keine Atmosphäre und sind schon vorbei, bevor ich mich auch nur ansatzweise gefesselt fühlte. Die ‚Liebesszenen’ sind hohl und völlig ohne Tiefgang, genau wie die Beschreibungen von jedweden Gefühlen. Nein, es interessiert mich nicht die Bohne, wie es weitergeht mit diesen blutleeren Gestalten.

Insgesamt hatte ich das ganz starke Gefühl, Claire Knightley, über die es anscheinend nichts zu wissen gibt, hat versucht, ein Buch zu schreiben, das auf der Biss-Welle reitet (was man schon an den abgekupferten Teilen sieht), und hat dabei auf Tiefe und Komplexität verzichtet. Ihre Ortsbeschreibungen haben mich zutiefst irritiert (hat sie einen Stadtplan gehabt oder war sie tatsächlich vor Ort?), genau wie die Nennung von Produktnamen, die häufig einfließen und wohl Authentizität beweisen sollen.

Fazit?
Ein miserables Plagiat!