Rezension

Ärgerlich...

Natürlich backen - Anna Pevny

Natürlich backen
von Anna Pevny

Bewertet mit 2 Sternen

Fakten
Autor: Anna Pevny
Verlag: Löwenzahn Verlag
Erscheinungsdatum: 06.10.2016
Genre: Backbuch
Seiten: 250
 
Inhalt
Dieses Backbuch verspricht Backen in natürlichster Weise - mit regionalen Zutaten und ursprünglichen Mehlen.
 
Gestaltung
Die Gestaltung ist wirklich sehr ansprechend. Die Farben sind harmonisch und unterstützen den Eindruck vom natürlichen Backen. Das Papier ist matt, hochwertig und stabil. Allerdings finde ich das neue Buch riecht sehr unangenehm. Die enthaltenen Bilder sind wirklich sehr schön. Die Aufteilung der Rezepte ist logisch und die Auswahl sehr vielfältig. Außerdem enthält dieses Backbuch auch noch ein Back-Abc, Infos über die Getreidearten, Mehlsorten, Saaten und Brotgewürze und eine Anleitung für die Zubereitung von Hefe- und Sauerteig.
 
Fazit
Ich habe jetzt einige Rezepte ausprobiert (Kräftiges Roggenbrot, marmoriertes Weißbrot, Marmorgugelhupf und Bananenbrot) und leider konnte mich keines so richtig überzeugen. Das Roggenbrot war sehr aufwendig und wurde leider gar nichts (nicht aufgegangen, nicht durch geworden und geschmacklich leider auch nicht gut). Das Weißbrot war uns zu kompakt und trocken. Der Marmorgugelhupf war lecker, aber nicht so gut wie mein bewährtes Rezept ;) Das Bananenbrot war gut.
Leider finde ich es auch sehr schwierig die Zutaten überhaupt zusammen zu bekommen. Manches bekommt man zwar im Supermarkt, aber eben nicht alles, eine Mühle habe ich nicht in der Nähe und ein Großeinkauf im Biomarkt ist mir leider zu teuer. Und da man für jedes Brot völlig andere Zutaten braucht finde ich auch die Vorratshaltung schwierig.
Die Beschreibung der Rezepte finde ich auch nicht ideal und ich bin kein Backneuling! Es gibt zum Beispiel keine Angaben wie lange das Brot im Backofen bleiben soll! Die Aussage "Das Brot bei 150 Grad fertig backen" finde ich ziemlich schwierig bei einem Rezept, dass man noch nie gebacken hat. 
Auch die Benennung der Zutaten machte mir Probleme. Schrot und Kleie, der Unterschied ist mir noch immer nicht klar. Und warum werden die Roggenmehltypen im Rezept immer mit T benannt, während sie in der Tabelle R genannt werden? Was ist Knödelbrot? Oder schwarze Hausbrotbrösel? Es gibt doch ein Glossar! Warum werden solche Begriffe dort nicht kurz erläutert? Ich möchte, wenn ich ein Backbuch benutze nicht ständig googlen müssen! Oder sind diese Begriffe im österreichischen Sprachraum einfach allgemein bekannt?
Außerdem gibt es auch kein einheitliches Vorgehen beim Brotbacken - das eine Brot muss 6 Stunden gehen, das andere 12, das nächste gar nicht, eines muss nach dem Formen nochmal ruhen das andere nicht… das mag die sehr unterschiedliche Zusammensetzung der Zutaten erforderlich machen, macht für mich die Planung aber außerordentlich schwierig. Habe ich alle Zutaten für ein Rezept da, passt es vielleicht von den zeitlichen Vorgaben nicht in den Tagesplan.
Ihr seht es gibt in diesem Backbuch viele Details die mich wahnsinnig machen und deshalb werde ich es nicht weiterbenutzen. Und das finde ich echt schade, da ich mir viel von den Rezepten versprochen hatte. Es tut mir wirklich leid, aber ich habe mich am Wochenende so geärgert, dass mir die Lust gehörig vergangen ist. Ich werde wohl noch das Maisbrot ausprobieren, weil ich dafür extra schon Mehl besorgt habe. Vielleicht schafft es das ja mich zu begeistern. Die Brioche hätte mich auch noch angesprochen, aber da nervt mich schon wieder, dass überhaupt nicht erklärt wird was mit der Füllung passiert! Werden die Zutaten einfach gemischt und wo kommen sie dann rein? Also lasse ich das lieber.