Rezension

Aeronauten, fahrende Städte und ein dunkler Schatten, der sich über alles legt...

Mortal Engines - Krieg der Städte - Philip Reeve

Mortal Engines - Krieg der Städte
von Philip Reeve

Bewertet mit 4 Sternen

Ich bin durch den Kinostart auf die Geschichte aufmerksam geworden und war sehr neugierig auf die Geschichte von Tom und Hester, die mir insgesamt erstaunlich gut gefallen hat.
Tom, Hester, Kathrine, Anna und Co. sind sehr unterschiedliche Charaktere, die gut ausgearbeitet wurden. Jeder von ihnen hatte eine eigene Persönlichkeit und besonders gut hat mir auch ihre persönliche Entwicklung gefallen, die langsam, aber sicher sichtbar wird. Tom ist anfangs sehr naiv, möchte jedem imponieren und ist sehr verschüchtert. Nun ist er vorsichtiger, gefährlicher, loyal und hat viele Sachen über sich herausgefunden, die er sich selbst nicht zugetraut hätte. Auch die mürrische Hester finde ich total sympathisch. Sie öffnet sich immer weiter und ihre Geschichte ist genauso faszinierend wie schrecklich. Die Sterblichkeit der Charaktere liegt in diesem Band ziemlich hoch, da kommt der liebe Herr Reeve sehr nah an die Sterblichkeit bei den Bernhard Hennen Büchern heran. Ich hänge sehr an den Charakteren generell, aber so bleibt es einfach spannender und man denkt sich nicht: "Ach die werden eh überleben!"
Die Handlung war sehr abwechslungs- und facettenreich. Ganz besonders die Settingwechsel und die düstere Atmosphäre mochte ich sehr gerne. Ich hoffe, in den nächsten Bänden werden wir noch viele weitere Orte kennenlernen.
Ein paar Situationen bzw. Gegebenheiten hätten für mich noch ein wenig länger andauern können bzw. langsamer und schleichender vonstatten gehen können. Die Situation ist gerade erst eingetroffen und plötzlich nach einem oder zwei Kapitel war sie schon wieder vorbei. Das finde ich wirklich schade.
Einen weiteren Kritikpunkt muss ich leider am Schreibstil äußern. Er ist zwar nicht simpel, sondern er schreibt sehr schön, jedoch wirken manche Sätze bzw. Situationen sehr hölzern und küstlich und somit nicht wirklich authentisch. Dies war jedoch zum Glück nur bei ein paar wenigen Situationen.
Ein großes Lob möchte ich nach der Kritik an der Grundidee äußern. Der Darwinismus ist schon immer sehr spannend und übertragen auf das Setting und dem Steampunk. Die Idee mit den Städten, die sich gegenseitig fressen finde ich wirklich spannend, genauso wie die Aeronauten.
Insgesamt hat mir das Buch gefallen und ich habe nur wenige Kritikpunkte, sodass ich irgendwann auch noch weiterlesen möchte wie es mit den Charakteren weitergeht in den Folgebänden. Schließlich hat der Autor das Ende ziemlich offen gelassen.