Rezension

Äußerst fad....

Die Liebe ist ein guter Grund, den Ärmelkanal zu durchschwimmen - Patrice Leconte

Die Liebe ist ein guter Grund, den Ärmelkanal zu durchschwimmen
von Patrice Leconte

Bewertet mit 2 Sternen

„Die Liebe ist ein guter Grund, den Ärmelkanal zu durchschwimmen“ von Patrice Leconte erzählt von einem jungen Mann, der sein ganzes bisheriges Leben das fünfte Rad am Wagen war. Als fünftes unerwünschtes Kind zur Welt gekommen, lief Gerald in jeder erdenklichen Beziehung neben seiner Familie her….er wurde schlicht übersehen. Als diese dann irgendwann nach Argentinien auswandert, bleibt er zurück in Frankreich und wird auf ein Internat abgeschoben. Auch in seinem späteren Leben ist er unsichtbar. Keiner nimmt Notiz von ihm. Eines Tages verliebt er sich jedoch in eine seiner Kolleginnen. Um diese zu beeindrucken, fasst er einen abenteuerlichen Plan…..er will den Ärmelkanal durchschwimmen. Problem ist nur….er ist kein sonderlich guter Schwimmer…..dennoch wagt er dieses Abenteuer….

Ich habe spontan zu diesem Buch gegriffen, da mir „Heute wegen Glück geschlossen“ sehr gut gefallen hat. Ich habe mir eine ähnliche anrührende Geschichte versprochen. Nun ja, leider war das neue Buch von Patrice Leconte eine größere Enttäuschung.

Eines muss ich natürlich einräumen: Der Schreibstil ist wieder recht flüssig und ansprechend.

Allerdings konnte mich dieses Mal die Story nicht einnehmen. Gerald wird als äußerst liebenswerter Charakter beschrieben. Um so erschreckender ist es zu sehen, dass er trotz seines überaus sympathischen und einnehmenden Charakters, für seine gesamte Umwelt völlig transparent bleibt. Sowohl im Privat- als auch im Berufsleben steht er immer nur am Rande. Beispiel: Eines Tages wird die Bank, in der Gerald arbeitet, überfallen. Er greift beherzt ein und überwältigt den Räuber. Diese Heldentat wird schlichtweg nicht wahrgenommen. Das und vieles mehr ist für mich absolut unglaubwürdig.

Gerald hat mir als Charakter ganz gut gefallen. Seine romantischen Gefühle für Victoire und der unbedingte Wille, ihr Herz durch eine außergewöhnliche Tat zu gewinnen, fand ich irgendwie ziemlich süß. Das konnte aber den Gesamteindruck des Buches  nicht wettmachen.

Alles in allem war mir die Story einfach viel zu überzogen und fragwürdig. Eine besondere Bedeutung konnte sich mir auch nicht erschließen. Da zu keinem Zeitpunkt eine Erklärung für die konstante Nichtwahrnehmung des Protagonisten gegeben wurde, blieb dieses Phänomen ein einziges Rätsel und erschien im höchsten Maße fadenscheinig.