Rezension

Agenten im Ruhrpott

Eric Holler: Gelsenkiller! -

Eric Holler: Gelsenkiller!
von Roman Just

Kriminalkommissar Manfred Werthofen greift bei seinem neuen Fall gerne auf die Hilfe von Privatdetektiv Eric Holler zurück. Fast zeitgleich sind drei junge Frauen verschwunden und es fehlt jede Spur von ihnen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und immer mehr deutet auf einen skrupellosen Täter hin, der um seine eigen Haut zu retten, bereit ist, im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen zu gehen. Gelsenkirchen scheint ein Massaker zu drohen, so dass Werthofen und Holler unter zusätzlichem Druck stehen den Täter zu stoppen...

"Gelsenkiller" ist der dritte Band um den erfahrenen Ermittler aus Gelsenkirchen. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Roman Just erzählt die Geschichte in einem temporeichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir das vertraute Gelsenkirchen lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit der Entführung gut aufgebaut und mit den folgenden Ermittlungen auf einem guten Niveau gehalten, aber mir fehle in dem Kriminalroman ein wenig die Tiefe. Mir kommt es manchmal so vor, als wenn der Autor sich beim Schreiben selbst überholt, da sich der Leser einige Informationen aus den folgenden Handlungen ableiten muss. Es entsteht so zwar ein wirklich hohes Tempo, aber das Ganze wirkt dann doch manchmal ein wenig oberflächlich. Dennoch hielt mich die Geschichte in bis zum fulminanten Finale in Atem und die nachvollziehbare Auflösung rundete das Buch gelungen ab.

Insgesamt ist "Gelsenkiller" ein aus meiner Sicht spannender und actiongeladener Kriminalroman, der mich vor allem mit seinem Lokalkolorit überzeugte, von dem der Autor gerne noch ein wenig mehr hätte einfließen lassen können. Insgesamt würde eine zusätzliche Tiefe dem Ganzen wohl gut tun, aber dennoch bin ich auf weitere Fälle aus Gelsenkirchen gespannt. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.