Rezension

Aktionreiches Kopfkino mit Zombies

Unter Toten 1 - D. J. Molles

Unter Toten 1
von D. J. Molles

Unter Toten versetzt uns in ein Amerika, in dem ein gefährliches Bakterium sein Unwesen treibt: FURY. Es verleiht den Infizierten unmenschliche Kräfte und verringert gleichzeitig die Kognitiven Fähigkeiten bis nur noch rudimentäre Raubtierinstinkte übrig bleiben. Manche von ihnen können noch sprechen, sie können Werkzeug benutzen, Hindernisse überwinden. Klinisch gesehen sind sie auch keine Untoten. Kurz gesagt: es sind verdammt clevere und verdammt gefährliche Zombies. Sie sind immer hungrig, doch wenn es kein frisches Fleisch gibt, fressen sie sich auch gegenseitig. Tiere können sich ebenfalls mit dem Bakterium anstecken. Ein Heilmittel gibt es nicht. 

Vier Wochen nach Ausbruch von FURY verlässt Captain Lee Harden seinen Bunker. Er ist Teil einer kleinen Spezialtruppe der Army. Wann immer eine Katastrophe droht, verschanzen sie sich und warten Meldung ab. Geben ihre Vorgesetzten grünes Licht, können sie wieder heraus kommen. Bricht der tägliche Kontakt ab, müssen sie vom Ernstfall ausgehen und 30 Tage in dem Bunker verharren, bis sie eine Schachtel öffnen und ihren Auftrag entgegen nehmen dürfen. Genau dieser Ernstfall ist nun eingetreten und Lee Harden versucht, Überlebende in dieser kaputten Welt zu finden. 
Der Anfang ist sehr vielversprechend und spannend. Diese apokalyptische Welt ist beängstigend. Nicht wegen der Zombies, die Idee ist nicht neu. Sondern weil diese Infizierten keine Untoten sind, weil sie teilweise noch sprechen und schreiben können, weil sie Werkzeug benutzen können. Kurz: weil sie nicht sofort als Feind zu erkennen sind. 

Die restliche Geschichte folgt dann einem immer gleichen Schema. Lee Harden trifft auf Menschen und versucht, eine Gruppe zu bilden. Dabei werden sie immer wieder angegriffen. Mal von anderen Menschen, die die Macht an sich reißen wollen - sprich alle Waffen und alle Lebensmittel - mal von Infizierten. Es gibt eigentlich keine Geschichte, die man zusammenfassen kann, weil eine Kampfszene auf die nächste folgt. Die ersten 100 Seiten waren richtig gut, danach nahm der Spannungsbogen stark ab, weil es nur noch taktisches Gemetzel war. Es ging von einem Kampf in den nächsten. Teilweise auch etwas nervig - für andere vielleicht sehr spannend - war die detaillierte Beschreibung der Wassen und Ausrüstung. Welche Marke, welcher Typ, wie viele Patronen und welche Art Munition, etc. 

Auch etwas irritierend war, dass das Buch zwar 492 Seiten hat, der Roman aber bereits nach 399 zuende ist. Die restlichen fast 100 Seiten sind eine Kurzgeschichte aus der gleichen Welt, aber aus der Sicht von einem Zivilistenpärchen. 
Unter Toten hat mich neugierig gemacht und ich möchte wissen, wie es weiter geht. In Band 2 muss aber einiges mehr passieren als nur Kampfszenen, damit ich diesen dann zuende lese.