Aktuell und spannend!
Ich habe schon einige Süden-Romane von Friedrich Ani gelesen, in denen er noch für die Vermisstenstelle der Münchner Polizei arbeitete und mit seinen ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden oft aneckte. Nun hat er zu einer Detektei gewechselt, wo er etwas mehr Freiheit hat.
Als eines Tages eine Frau erscheint, die ihren verschwundenen Freund suchen lassen will, erscheint der Fall nicht außergewöhnlich. Aber schon bald merken die Ermittler, dass Spuren ins rechtsextreme Milieu führen. Die Polizei und das LKA mauern, weil sie angeblich Undercoveragenten schützen müssen. Doch dann wird einer der Detekteimitarbeiter zusammengeschlagen und stirbt.
Phasenweise kommt die Geschichte dem Leser bekannt vor, wenn man an die NSU-Mordserie denkt. Aber Ani hat keinen billigen Abklatsch geschrieben, sondern eine höchst spannende und sehr glaubwürdige Geschichte über die Verwicklungen von Polizei und Politik in die Naziszene. Man kennt sich, man hilft sich...
Manchmal ist das Buch etwas schwierig zu lesen, weil es immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit gibt und man muss sich sehr konzentrieren, um nicht etwas durcheinander zu werfen.
Trotzdem halte ich das Buch für eines der besten von Ani und er hat nicht grundlos den Deutschen Krimipreis dafür bekommen. Unbedingt lesenswert!