Rezension

Aktuelle Themen interessant verpackt

Die Behandlung des Bösen
von Astrid Korten

Bewertet mit 3 Sternen

Der Thriller „Die Behandlung des Bösen“ von Astrid Korten handelt von Moira Becker, Leiterin einer forensischen Strafanstalt, ihrem Mann Tom und dem Psychopathen Janus. Moira Becker und Tom Diavelli sind glücklich, bis durch diverse Ereignisse ihr gemeinsames Leben aus der Fugen gerät. Währenddessen ermordet Janus junge Frauen auf bestialische und grausame Art und Weise.

Schon das Cover des Buches ist sehr unheimlich und dunkel und zeigt, wie man beim Lesen erfährt, eine Szene die zu Beginn des Buches beschrieben wird. Der Klappentext weist darauf hin, dass die Behandlung des Straftäters Martin Simon in diesem Buch eine vorherrschende Rolle einnimmt. Die meiste Zeit über war dies jedoch nicht der Fall.

Die 51 Kapitel sind alle sehr kurz, was ich persönlich sehr angenehm finde. Leider gibt es zwischen den Kapiteln oft starke zeitliche und inhaltliche Sprünge, was bei mir dazu führte, dass ich zwischenzeitlich den Anschluss an die Geschichte verlor, da auch die Gewichtung der unterschiedlichen Handlungsstränge sehr unausgewogen war. Zusätzlich werden in den ersten Kapiteln des Buches unheimlich viele Charaktere eingeführt, welche zum Teil zu diesem Zeitpunkt nur kurz Auftritte haben. Dadurch habe ich sehr schlecht in das Buch hineingefunden und es kam bis etwa zu ¾ des Buches immer wieder zu Verwechselung verschiedener Personen meinerseits.

Im Verlaufe des Buches treten viele Unerwartete Entwicklungen auf, die sehr für die Geschichte und den Spannungsbogen arbeiten. Manchmal waren die plötzlich Auftretenden Entwicklungen jedoch zu realitätsfern, da ich erst viel zu spät im Buch daran erinnert wurde, dass es auch bei den „normalen“ Personen zu Manipulationen des Bewusstseins kommt. Nach dieser Erkenntnis machten dann viele Entwicklungen dann deutlich mehr Sinn.

Im Verlaufe des Buches spielen viele Themen eine Rolle, die entgegen vieler Meinungen, nicht nur Zukunftsmusik, sondern ziemlich aktuelle sind. Mit von der Partie sind dabei Bewusstseinsbeeinflussung, Überwachung von Straftätern und staatliche Überwachung. Auch sind viele Kapitel äußerst brutal und realitätsnah beschrieben, sodass das Buch sicherlich nichts für Leser mit schwachen Nerven ist. Mir dagegen haben diese Kapitel am besten gefallen.

Insgesamt war das Buch für mich, vorallem die Gewichtung der unterschiedlichen Handlungsstränge, einfach nicht rund. Ich werde mir selbst wohl kein anderes Buch der Autorin kaufen. Wenn mir aber jedoch eines in die Hände fällt, werde ich Astrid Korten mit Sicherheit eine zweite Chance geben, da mich „Die Behandlung des Bösen“ von den äußeren Faktoren gefallen hat (Cover, Kapitellängen, Schreibstil, …) und meine größten Kritikpunkte den Plot betrafen.

Da für mich das Lesen zusätzlich eine Flucht aus der Realität in eine Geschichte ist, suche ich in Bücher nicht diverse aktuelle Themen in komprimierter Form. Da mich das Buch sehr häufig verwirrt hat und es insgesamt einfach nicht meins war, bekommt „Die Behandlung des Bösen“ von mir auch keine Leseempfehlung.