Rezension

Aktueller und extrem realistischer Politthriller!

Die Todesliste - Frederick Forsyth

Die Todesliste
von Frederick Forsyth

Bewertet mit 4 Sternen

Der Inhalt:

Alle nennen ihn nur den "Prediger". Durch Internetvideos ruft der radikale Islamist dazu auf, Repräsentanten der westlichen Welt im Namen Gottes umzubringen. Aus diesem Grund landet er schnell auf dem geheimsten Dokument der amerikanischen Regierung: der Todesliste. Ein Ex-Marine, bekannt als "der Spürhund", wird mit der Aufgabe betreut, den Prediger zum Schweigen zu bringen - endgültig!

Das Buch:

Originaltitel: The Kill List
Genre: Politthriller
Persönliche Altersempfehlung: ab 18
Bewertung: 4 von 5 Sterne

"Die Todesliste" war mein erstes Buch von Frederick Forsyth, einem Autoren, der sich einen Namen gemacht hat, wenn es um Polit- bzw. Spionagethriller geht. Darauf aufmerksam geworden bin ich durch die Thematik "Osama Bin Laden". Nach dem Film "Zero Dark Thirty" oder auch dem Erfahrungsbericht "Mission erfüllt" von Mark Owen hab ich ein Interesse für dieses Thema entwickelt. Und nach dem Lesen kann ich sagen: Genau diese Zielgruppe wird hier voll auf ihre Kosten kommen.

Frederick Forsyth zeigt einen außergewöhnlichen Schreibstil, der unheimlich viele Informationen mit sich bringt. Ortsbezeichnungen, Militärbegriffe, Abkürzungen etc. werden gekonnt verwendet und zeigen, dass Forsyth weiß, was er da schreibt. Für meinen Geschmack waren es schon fast zu viele Begriffe, mit denen ich mich schwer getan habe, aber das ist eine ganz subjektive Meinung. Leser, die sich mit dem Militärjargon ein wenig auskennen und schon mehr Politthriller als ich gelesen haben, werden hier sicherlich keine Probleme haben.

Die Charaktere überzeugen vor allem dadurch, dass Forsyth sie zunächst in seinem Plot in Ruhe positioniert. Wir bekommen Hintergrundinfos und erfahren, wer der Spürhund ist, wie/warum er so geworden ist, wie er jetzt ist usw. Das alles braucht ein wenig Zeit und zieht sich zu Beginn ein wenig. Aber wer durchhält, wird belohnt, denn ca. ab Seite 100 nimmt der Plot richtig Fahrt auf. Doch nicht nur der Spürhund überzeugt, auch die anderen Charaktere werden äußerst realistisch dargestellt und erscheinen glaubwürdig.

Ebenso beeindruckt hat mich die Tatsache, dass "Die Todesliste" brutal realistisch wirkt und äußerst aktuell ist. Sei es das Thema Terrorismusbekämpfung, Dronentechnologie oder Piraterie - Frederick Forsyth überzeugt durchgängig mit Spannung, kühler Beschreibung und einem sehr realistischen Plot.

Das Fazit:

Ein Politthriller der Extraklasse! Ein Buch, das Realität und Fiktion gekonnt miteinander verbindet. Der Autor überzeugt durch ein enormes Fachwissen auf dem politischen und militärischen Gebiet und liefert mit "Die Todesliste" einen spannenden Politthriller ab. Empfehlenswert für alle Fans von Filmen wie "Zero Dark Thirty" und Büchern wie "Mission erfüllt" von Mark Owen oder "Vier Tage im November" von Johannes Clair. Einen Stern Abzug gibts für die etwas langatmige Einführung, die alles in allem aber dennoch dazu gehört. Trotzdem ein toller Thriller, der selbst einem Laien wie mir sehr gut gefallen hat!