Rezension

Albträume, der Tod und was ist danach?

Ben Vogt: Hexenjagd -

Ben Vogt: Hexenjagd
von Stefan Egeler

Bewertet mit 4 Sternen

Dunkel und fantasievoll

Der Schreibstil mutet mal poetisch, mal im ganz normalen an, was die Eindrücke angenehm dynamisch und abwechslungsreich macht – halt ein ganz eigener Schreibstil des Autors.

Das Cover ist in Lila und Grau gehalten, mit weißer Schrift. Man erkennt auf der linken Seite das halbe Gesicht einer Person (Ben), aus seinen Augen scheinen Federstränge zu fließen. In großer Schrift und beherrschend „Ben Vogt“ zu lesen, etwas kleiner „Hexenjagd“, in der rechten oberen Ecke findet man den Autorennamen. Das Cover erscheint mir mit Stil und Farbe recht passend zum Roman.

Der Klappentext macht gespannt auf einen etwas anderen Urbanen Fantasy Roman.

Fazit:

Nach Irrlichtkönigin: Das Märchen vom Moor ist dies mein zweiter Roman des Autors, dieser konnte mich begeistern. Und dasselbe erhoffte ich mir auch von diesem Roman.

Albträume, schlecht zu träumen wer kennt das nicht von uns? Oft auch recht realitätsnah. Aber nach seinem Tod in solchem einem Aufzuwachen ist noch mal eine ganz andere Erfahrung. Diese macht unser Hauptprotagonist Ben nach einer Schicksalshaften Begegnung mit einer Hexe vor seinem Tod.

In einer geisterhaften Zwischenwelt wird er von einem gefräßigen Nebel gejagt, sind sie hinter verirrten Seelen wie seiner her. Er kann Menschen fühlen aber nur noch wie durch einen Schleier. Dafür wird er zum Voyeur ihrer Träume. Eigentlich ist er bereit endgültig aufzugeben, den ein „Leben“ zwischen Angst und Einsamkeit kann er nichts abgewinnen. Doch dann trifft er auf die junge Hexe Laura und alles verändert sich. Denn deren jüngere Cousine ist verschwunden und endlich kann sich Ben nützlich machen. Er entdeckt seine Kräfte, die direkt aus dem Tod und den Albträumen anderer gespeist werden, aber alles hat seinen Preis …

Der Roman kommt einem vor, wie ein langer wirrer Traum und es bleiben viele Fragen offen – das kann aber auch interessant sein – man kann seine eigene Fantasie spielen lassen.

Warum musste eigentlich Ben sterben? Hat er sich durch seine Albträume dafür geeignet? Die dauernde Wiederholung von in die Träume Schlafender einzubrechen waren etwas ermüdend – zu viele Wiederholungen. Eigentlich bereit er diesen den gleichen Albtraum / Albträume die ihn immer gequält haben. Er verabscheut dieses Vorgehen zutiefst, aber es scheint ihn Kraft zu schenken oder doch nicht?

Wenn der Wunsch des Autors war den Leser in die wirren Träume seines Hauptprotagonisten zu ziehen, so ist ihm dies mit Sicherheit meisterhaft gelungen. Auch wenn manches nicht logisch oder ein bestimmter Zusammenhang zu erkennen ist. Man kann als Leser bei vollem Bewusstsein einige irre Träume erleben.                    

Wer hier mehr Logik, ein Happy End oder gar einen Krimi erwartet wird schwer enttäuscht werden.

Ein Roman den man nicht durchweg als gelungen bezeichnen kann, aber auch Interessante Aspekte hat – halt kein Mainstream und ganz anders als die Irrlichtkönigin. Mit abwechslungsreichen Protagonisten, einem desillusionierten Hauptprotagonisten und überraschenden Wendungen. Realität vermischt sich originell mit einer bizarren Fantasy Welt – makaber und düster.

Allerdings konnte mich der Roman nicht ganz überzeugen, er kommt nicht an die Bildhaftigkeit und den Spannungsbogen der Irrlichtkönigin heran und erhält von mir 4 Sterne.