Rezension

Alfie und die Rentnergang

Bunburry - Vorhang auf für einen Mord - Helena Marchmont

Bunburry - Vorhang auf für einen Mord
von Helena Marchmont

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Ein sympathischer Großstadt-Dandy trifft auf zwei alte Ladys, die es faust­dick hin­ter den Ohren haben – und ge­mein­sam lösen sie jeden Fall im maleri­schen Dorf Bun­burry. Hier duf­tet es ver­füh­re­risch nach dem bes­ten Fudge der Cots­wolds, der Pub ist be­kannt für sein lecke­res Ale und das Ver­bre­chen lau­ert direkt hin­ter dem nächs­ten Cot­tage. Denn auch in der schöns­ten Idylle gibt es Lei­den­schaft, Eifer­sucht, Hass und Mord – gar­niert mit einer guten Por­tion Humor.

Folge 1: Vorhang auf für einen Mord

Willkommen in Bunburry! Alfie McAlister – sympathisch, gutaus­sehend und Self­made-Millio­när – hat in dem maleri­schen Städt­chen in den Cots­wolds ein Cot­tage geerbt. Das kommt wie ge­ru­fen, will er Lon­don nach einer schlim­men per­sön­li­chen Tra­gödie doch so schnell wie mög­lich ver­las­sen, um auf andere Ge­danken zu kom­men. Aber von Ruhe und Ab­ge­schie­den­heit keine Spur: Kaum in Bun­burry an­ge­kom­men, steckt Alfie schon mit­ten in einem Mord­fall. Denn Liz und Marge, zwei alte Ladys und die bes­ten Freun­din­nen sei­ner ver­stor­be­nen Tante Augusta, ver­pflich­ten ihn kur­zer­hand dazu, sich mit ihnen auf die Suche nach dem Täter zu machen. Doch dann gibt es einen zwei­ten Toten und die drei Ama­teur-De­tek­tive müs­sen all ihre Schau­spiel­künste auf­bie­ten, um den wah­ren Mör­der zu ent­lar­ven…

 

Rezension:

In seiner Kindheit hat Alfie ganze Sommerferien bei den Groß­eltern in Bun­burry ver­bracht. Das endete, als diese star­ben. Da war Alfie 12. An seine Tante, die auch dort lebte, hat er nur eine sehr vage Er­in­ne­rung. Gerade diese Tante ver­erbt ihm jetzt aber ihr Cot­tage. Als Alfie sein Erbe be­sich­ti­gen will, kann er sich an kei­nen ein­zi­gen Ein­woh­ner Bun­bellys er­in­nern, doch 2 Freun­din­nen sei­ner Tante neh­men sich sei­ner an. Gleich bei der An­kunft sto­lpert Alfie über einen ver­däch­ti­gen Todes­fall. Zu­sam­men mit den bei­den alten Frauen macht er sich auf die Tä­ter­suche.

Soweit klingt das (Hör-)Buch, das Helena Marchmont hier vor­legt, wie der Ein­stieg in eine ty­pi­sche Cosy-Crime-Reihe. Dass der Hobby­de­tek­tiv hier männ­lich ist, stellt in die­sem Genre da­ge­gen schon eher ein Aus­nahme dar. Die ma­le­ri­schen Cots­wolds ver­spre­chen als Hand­lung­sort eine interes­sante Ku­lisse. Alles gute Zei­chen, die gute Unter­hal­tung für Fans des Cosy-Crime-Gen­res ver­spre­chen. Auch der Fall, in dem zu­nächst vie­les auf einen Un­fall hin­deu­tet, passt ge­nauso wie das viel­fäl­tige Be­zie­hungs­ge­flecht des klei­nen Ortes ins ge­wohnte Bild.

Die praktische Umsetzung erweist sich dann allerdings als weit­aus we­ni­ger ge­lungen. Die gerade in die­sem Genre wich­tige Che­mie zwi­schen den Be­tei­lig­ten funktio­niert lei­der nicht wirk­lich. Dass der fremde Prota­gonist, an den sich ledig­lich we­nige Ein­woh­ner als Kind er­in­nern kön­nen, inner­halb von Stun­den ins Dorf­leben inte­griert wird, wirkt ge­nauso un­stim­mig wie die Dorf­poli­zis­tin, die die Ama­teur­hilfe so­fort be­reit­wil­lig akzep­tiert. Das Genre-ty­pi­sche Fee­ling kommt beim Lesen kaum auf, der Prota­gonist wirkt blass. Das kann auch die ge­lungene Hör­buch-Um­set­zung nicht heraus­reißen.

 

Fazit:

Diese Cosy-Crime-Idee im ländlichen England ‚zündet‘ leider nicht rich­tig, kann den Leser nicht mit­rei­ßen.

 

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