Rezension

Alice im Wunderland meets Zombies

Alice - Follow the White - Stephanie Kempin

Alice - Follow the White
von Stephanie Kempin

Nachdem man bei der Beerdigung auf den Sarg ihrer besten Freundin Betty geschossen hat, staunen Alice und Chloe nicht schlecht, als sie eben diese plötzlich völlig lebendig über der tatsächlich toten Leiche ihrer postmortalen Mörderin vorfinden, wo Betty sich grade deren Hirn schmecken lässt. Anstatt sie zu verpfeifen, beschließen sie zu fliehen und finden unerwartete Hilfe in einem sprechenden Kaninchen, dass sie durch ein Erdloch in eine andere Welt führt. Dort begeben sie sich auf die Suche nach dem Auslöser der unerklärlichen Seuche, die Verstorbene als Untote aus ihren Särgen auferstehen lässt.

Erzählt wird aus zwei Perspektiven: Einmal in Tagebuchform aus Bettys Sicht, in der die Ereignisse zwar gerafft erscheinen. Dafür wird allerdings tiefer Einblick in die Gefühlswelt der Verfasserin gewehrt. Die restliche Verlauf wird eher aus der Sicht von Alice geschildert. Diese Wechsel lassen keinerlei Langeweile aufkommen.

Der Schreibstil ist flott und frech, ebenso wie die Protagonisten. Dabei sticht vor allem Chloe heraus, der ihr Aussehen zwar sehr wichtig ist, die aber immer einen Spruch auf Lager hat. Sowohl Alice als auch Betty entdecken im Verlauf der Geschichte ungeahnte Fähigkeiten und machen einiges an Entwicklung durch.

Unterstützung erhalten die Mädchen von Charakteren, die einem vage bekannt vorkommen aus anderen Märchen, die allerdings ihren eigenen Charme und ihre eigene Geschichte haben. Dabei wirken sie äußerst authentisch und wachsen dem Leser schnell ans Herz.

Alice im Wunderland meets Zombies. Es kommt jedoch nicht als Splatter-Buch daher, sondern eher humorvoll und gespickt mit Sarkasmus. Es ist eine rasante und verrückte Adaption des Klassikers, der Spaß macht und in verdrehte und magische Welten führt voller Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen und allerlei sprechenden Tieren.