Rezension

Alicia ist weg

Alicia verschwindet - Matthias Sachau

Alicia verschwindet
von Matthias Sachau

Robert ist auf der Suche nach Alicia und sich selbst quer durch England

„Alicia verschwindet von Matthias Sachau erschien im Insel Verlag im Mai 2018

Das Cover mit der wegfahrenden Frau gefällt mir sehr gut und deutet auf den Inhalt.

Roberts beste Freundin Alicia, von Beruf Fotografin, ist von heute auf morgen verschwunden, ohne eine Erklärung, einzig ihr Lieblingsbuch „Sturmhöhe“ und eine kleine Nachricht hat sie gut sichtbar zurück gelassen. Robert versteht die Welt nicht mehr und beginnt nachzuforschen, so begibt er sich auf eine Reise quer durch England, doch viele Spuren verlieren sich im Sand. Die Suche entwickelt sich immer mehr zu einer Suche nach sich selbst und nicht nur nach Alicia.........

Der Roman ist anders als ich an Hand des Klappentextes angenommen habe, ohne Spannung teilweise sehr langatmig und zu distanziert. Die Dialoge empfand ich als sehr ermüdent. Es ist eine Suche nach Alicia, doch Robert musssich viel mehr mit seiner Vergangenheit auseinander setzen, erwachsen werden und Verantwortung übernehmen.

Die Idee auf das Buch von Bronte´ „Stumhöhe“ hinzuweisen war gut, doch für Leser die es nicht kennen fehlt der Zusammenhang beider Geschichten.

Matthias Sachau hat einen ausgezeichneten Schreibstil. Die Sprache des Protagonisten Robert, der so britisch so extravagant und distanziert wirkt, sehr angemessen.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht eines Dritten der die Ereignisse erzählt bekommt.

Die Charaktere bleiben blass und Robert ist mir zu distanziert und unnahbar, ich bekam zu ihm keinen Bezug, vielleicht war er mir zu britisch.

Fazit: Alles in allem ist „Alicia verschwindet“ eine handwerklich gute Arbeit, nur kam ich mit der Geschichte nicht zurecht, mich konnte sie nicht fesseln, mich hat sie emotional nicht gepackt. Vielleicht ist es dem Erzählstil geschuldet, oder es war nicht die richtige Zeit für diese Geschichte.