Rezension

All die verdammt perfekten Tage

All die verdammt perfekten Tage
von Jennifer Niven

Ein Contemporary-Buch was ein wirklich schwieriges Thema aufgreift und sehr gut verarbeitet. Die Protagonisten und ihre Geschichten lassen den Leser nicht los, mehr möchte man eigentlich nicht verraten, denn das würde dem Buch zu viel wegnehmen und somit den zukünftigen Leser um wunderbare und traurige Stunden bringen.

Meine Meinung:
Auf dieses Buch bin ich schon vor gut einem halben Jahr aufmekrsam geworden, damals noch mit dem englischen Titel. Viele Blogger und Instagram-Schreiblinge haben von dem Buch geschwärmt und es sogar beweint weil es so traurig ist. Um so glücklicher war ich, als mit der Verlag es als Rezensionsexemplar angeboten hat.

Ich muss gestehen, dass ich das englische Cover sehr interessant fand, mit den Post-Its, die ja einen Bezug zur Geschichte haben, aber auch das deutsche Cover, in diesem wunderbarem Blau hat etwas schönes und trauriges, somit passt es denke ich sehr gut zum Buch und seinem Inhalt. Während des Lesens habe ich es mir gern angeschaut.

Gleich vorab, das Thema, welches dieses Buch aufgreift, nämlich Selbstmordversuche bei Jugendlichen, ist eine wirklich schwere Kost, dennoch hat es die Autorin geschafft eine tolle Geschichte mit einem rotem Faden zu erzählen. Das Thema ist präsent, erdrückt aber den Leser nicht, denn es gibt auch romantische und lustige Momente.

Die Protagonisten Violet und Theo könnten nicht unterschiedlicher sein. Violet ist so wie wir alle gern wären, beliebt aber dennoch normal, mit dem süßesten Kerl an der Schule zusammen aber nicht abgehoben, und gesegnet mit einer Familie bei der man sich geborgen hält, dennoch macht das Schicksal auch vor diesen Menschen nicht halt. So passiert ein schwerer Schicksalsschlag der Violet dazu bringt an einem kalten Tag auf einen Glockenturm zu steigen und nach unten zusehen.

Nicht weit von ihr entfernt steht Theo, der als Freak abgestempelt wird, und schaut in die selbe Richtung, nach unten. Er ist merkwürdig und liebenswert verkorkst. Ständig glaubt er sich selbst neu erfinden zu müssen und grade wenn man denkt man hat ihn durchschaut taucht er plötzlich in eine neue Rolle ein. Er ist wirklich jemand ganz besonderes! Und er rettet Violet, nicht nur auf dem Glockenturm sondern auf jede erdenkliche Art und Weise, was ihn für mich zum Helden der Geschichte macht. Theos Familie hat es nicht leicht, seine Vergangenheit ist dunkel und geprägt von seinem Verhältnis zum Vater. Es scheint, als hätte die Familie sich bereits damit abgefunden, dass Theo anders ist, sie unterstützen ihn nicht und es scheint als würde es niemanden kümmern, was mit ihm passiert. Seine Teile der Geschichte waren immer die traurigsten und überraschendsten.

Wo wir beim Schreibstil wären, denn jeder der beiden Protagonisten bekommt eine Stimme und darf abwechselnd aus seiner Sicht die Geschichte weitererzählen. Ich finde einen solchen Wechsel sehr angenehm, weil es uns als Leser erlaubt in beide Köpfe abzutauchen, statt nur einseitig mitzuhören. Insgesamt war der Schreibstil und die Erzählweise der Autorin sehr angenehm und geprägt von schönen Stellen und Zitaten.

Fazit:
Ein Contemporary-Buch was ein wirklich schwieriges Thema aufgreift und sehr gut verarbeitet. Die Protagonisten und ihre Geschichten lassen den Leser nicht los, mehr möchte man eigentlich nicht verraten, denn das würde dem Buch zu viel wegnehmen und somit den zukünftigen Leser um wunderbare und traurige Stunden bringen.